Selbstreflexion - 7 Fehler

Selbstreflexion – 7 Fehler, auf die Sie getrost verzichten können

Ob die gegenwärtigen Herausforderungen zwischen Flüchtlings-, Währungs- und Umweltpolitik wirklich so außergewöhnlich sind, wie Manche es gerne darstellen, sei dahingestellt. Anspruchsvoll sind sie allemal – und lassen kaum jemanden wirklich kalt. Und dann gibt es ja auch noch die üblichen betrieblichen wie auch ganz persönlichen Themen, die ihren Tribut fordern.

Sich angesichts vielseitiger und komplexer Herausforderungen sinnvoll zu fokussieren statt in allgemeine Aufgeregtheit zu entgleiten, bedarf einer gehörigen Portion Selbstkompetenz. Selbstreflexion – Eine Fähigkeit, die nur schadet, wo sie fehlt.

Mentale Alarmsignale, aufwallende Emotionen oder Aktivismus – auf welchen Kanälen sich diese Zustände erhöhter Aufmerksamkeit konkret äußern ist Stilsache. Klar im Vorteil ist jedoch, wer ein gutes Gespür für die eigenen Energien entwickelt und mit seinen Reaktionsmustern einigermaßen vertraut ist.

Insofern ist jede „Krise eine Chance“ – aber eben auch eine Herausforderung, bei der man in die eine oder andere Falle tappen kann.

1. Verschlafen – Herausforderungen nicht (rechtzeitig) erkennen

Die Tage sind zum Bersten angefüllt. Deadlines, Meetings, Netzwerkkontakte. Üppige Geschäftigkeit lässt sich durchaus als Umtriebigkeit, Geschick und Fleiß darstellen. Gleichzeitig ist sie eine der größten Fallen auf dem Weg zu sich selbst.

Wer Alarmsignale rechtzeitig erkennt und darauf angemessen reagiert, erspart sich das „Ich hätte es wissen müssen“ derjenigen, die erst im Nachhinein schlauer sind.

2. Taubheit – Herausforderungen leugnen

Ja, es gibt Zeiten und Situationen, in denen man eine „heiße Kartoffel“ tunlichst nicht in die Hand nimmt. Es ist nicht immer klug, „schlafende Hunde zu wecken“ und wer hätte nicht schon am eigenen Leib erfahren: „Never touch a running system“.

Wer es sich jedoch zur Gewohnheit macht, sich auch lästigen Herausforderungen frühzeitig zu stellen, erspart sich unnötige und nicht selten dramatische Eskalationen.

3. Ohnmacht – Die süße Opferrolle

Das Thema drängt mit einiger Macht auf die Agenda und lässt sich nicht mehr leugnen – aber wie um Himmels Willen sollen Sie bloß damit umgehen? Gerade jetzt und unter diesen Umständen? – Why allways me?

Wer sich auch von großen Herausforderungen nicht entmutigen lässt, wächst mit der Aufgabe: Es gibt nichts Gutes außer man tut es.

4. Ablenkung – Scheingefechte auf Nebenschauplätzen

Dass es so nicht weitergehen kann, liegt inzwischen auf der Hand. Es liegt was in der Luft – Motivation und Stimmung sind im Keller. Auf welchem Nebenschauplatz inszenieren Sie in solchen Situationen gerne Ihre Scheingefechte?

Wer der Einladung zu erschöpfendem Engagement an Nebenfronten widersteht, spart Kraft und Energie für die konstruktive Arbeit an den wirklich wichtigen Themen.

5. Überheblichkeit – Es soll keiner sagen, man hätte nicht gewarnt

„Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ – so lautete vor Zeiten der Slogan einer Kindersendung für Verkehrssicherheit. Doch sind die Herausforderungen des Erwachsenenlebens meist größer als gefahrlos die Straße zu überqueren …

Wer aus seinen Worten Taten werden lässt statt mit erhobenem Zeigefinger, aber untätig auf mögliche Gefahren hinzuweisen, wird Teil der Lösung und bleibt im Spiel.

6. Unbelehrbarkeit – Wer einen Hammer hat, für den ist alles ein Nagel

Erfahrung ist unbezahlbar – jedoch nur, wenn man daraus lernt. Das Problem mit vorschnellen Lösungen ist häufig, dass sie einer Geisteshaltung entstammen, die überhaupt erst zum Problem geführt hat.

Wer die Wahl von Mitteln und Wegen regelmäßig kritisch überprüft und gute Lösungen durch bessere ersetzt, erspart sich mühselige Umwege und Wiederholungen.

7. Arroganz – Sich selbst zu wichtig nehmen

Sie haben also einen brillanten Lauf zwischen beruflichen und privaten Herausforderungen hingelegt, sich dabei niemals ernsthaft verletzt – jedenfalls nicht so sehr, dass Sie nicht mehr aufzustehen imstande waren? Gratulation!

Wer sich dennoch den Respekt vor den Unwägbarkeiten des Lebens erhält, bleibt gerüstet für heftigere Stürme, die mitunter wie aus dem Nichts auftauchen.

Die hohe Kunst der Selbstreflexion

Die moderne Psychologie lässt uns wissen, dass ein erschreckend hoher Anteil unserer Handlungen weitgehend automatisierte Wiederholungen eingeübter Verhaltensmuster seien. So weit her sei es gar nicht mit unserer hoch geschätzten Selbstbestimmtheit.[nbsp]

Eine umso lohnenswertere, wenn auch nicht ganz triviale Herausforderung ist es, diesen Automatismen ein wenig auf den Zahn zu fühlen und sie dort, wo sie sich einfach als unangemessen erweisen, durch bessere Alternativen zu ersetzen.

Den eigenen Mustern auf die Schliche kommen – aber wie?

Dass man sie nicht so leicht erkennt, das haben blinde Flecken so an sich. Doch gibt es eine Reihe bewährter Ansätze, die weit mehr zu bieten haben als selbstverliebte Selfie-Nabelschau:

Unterschiedliche Impulse und Übungen zur eigenständigen Selbstreflexion, die obligatorische Selbstcoaching-App, ein begleitetes Coaching face-to-face, per Skype oder Telefon, umfassendere und längerfristige Angebote zur Selbsterfahrung bis hin zur Therapie.

Das Angebot ist vielfältig und die anbietenden Branchen bieten eine respektable Bandbreite an Erfahrungen und Expertise.

Selbstreflexion – Ein Ansatz mit Potenzial!

Vor Kurzem fand an der ETH Zürich eine höchst spannende Tagung über Leadership in Extremsituationen statt. Praxiserprobte Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Medizin, Wissenschaft, Militär und Politik berichteten über ihre Erfahrungen im Umgang mit eskalierenden Krisen und Katastrophen.

Das Resumée des Veranstalters: In diesem Bereich der Selbstreflexion liegt noch enormes Potenzial!

Allein: Den Willen, sich in die eigenen Tiefen vorzuwagen – den müssen wagemutige Seelen immer noch selbst aufbringen. Und das ist auch gut so.

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Tragfläche eines Flugzeugs über den Wolken

Flow. Was, wenn grad gar nix fliesst?

Flow heißt das Zauberwort. Stein der Weisen, Heiliger Gral für Menschen, die gerne anpacken.

Doch was tun, wenn grad gar nichts fließt? Wenn Sie den Eindruck haben, als hätte sich die ganze Welt gegen Sie und Ihre Bemühungen verschworen?

Sie hätten gerne mehr davon? Flow in Ihrer Karriere, Ihren Beziehungen, Ihrem Leben? Dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Flow. Was, wenn grad gar nix fließt?

Flow bezeichnet einen Zustand des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit, die sich quasi von selbst erledigt. Damit verbunden sind intensive Glücksgefühle, die bis zu Trancezuständen reichen können – lodernde Begeisterung, ungebremstes Engagement.

Was auf den ersten Blick uneingeschränkt positiv auf uns wirkt, hat auch seine Kehrseite. Extreme Ideologien „rechts“ und „links“ der gesellschaftlichen Mitte, rücksichtslos einseitige Geschäftsbeziehungen, Suchtphänomene – sie alle reiten fraglos auf der Welle „Flow“, versprechen Glück und verschweigen die Asche, wenn das Feuer niedergebrannt ist.

Coaching Tipp: Flow

Bevor wir’s angehen also noch ein paar Hinweise. Damit die Risiken und Nebenwirkungen überschaubar bleiben:

  1. Machen Sie sich zuerst klar, was Sie wirklich wollen und wo Sie Ihre persönlichen Grenzen ziehen. An anderer Stelle habe ich für Sie ein paar Tipps zusammengefasst, wie Sie Ziele finden, die es wert sind. Seien Sie besonders achtsam, wenn Sie diese Ihre Ziele noch nicht gefunden oder derzeit aus den Augen verloren haben und „nur den Kick“ suchen. Niemand wird Sie vor sich selbst bewahren – das ist allein Ihre ehrenwerte Aufgabe.
  2. Pfeifen Sie auf „gute Ratschläge“. Glauben Sie niemandem. Finden Sie Ihren ganz persönlichen Zugang zu dem, was man als „Flow“ bezeichnen könnte. Konzepte und Rezepte – auch dieser Coaching-Tipp – können Ihnen wertvolle Hinweise liefern, aber nicht mehr.
  3. Setzen Sie sich ernsthaft mit der Thematik auseinander und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie dafür brauchen. Bedenken Sie dabei, dass Ihr aktives Engagement in der Sache nur eine von mehreren Zutaten ist, dass Sie mit krampfhafter Anstrengung alleine vermutlich rein gar nichts erreichen. Doch den Tüchtigen gebührt das Glück.
  4. Überprüfen Sie Ihre Motivation. Wenn es Ihnen „nur“ darum geht, erfolgreich zu sein – angesehen, geschätzt, respektiert. Wenn es Ihnen „nur“ darum geht, Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder einer unangenehmen Situation zu entkommen, laufen Sie Gefahr, Ihr Haus auf Sand zu bauen.

Sie haben zumindest eine Ahnung, in welche Richtung Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken wollen? Was das Anliegen ist, hinter dem Sie wirklich stehen, für das sich der ganze Aufwand lohnt?

Dann steht Ihnen nichts mehr im Wege. Also: Packen wir’s an!

Das, was gemeinhin als „Flow“ bezeichnet wird, können wir meist nicht auf direktem Weg erreichen. Es gibt da kein Rädchen an dem wir drehen und keinen Schalter, den wir umlegen könnten, um auf direktem Weg unser Ziel zu erreichen.

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Wir können aber günstige Rahmenbedingungen schaffen, die eine entsprechende Entwicklung möglich machen. Indem wir darauf achten, unser Engagement in einem gesunden Raum zwischen Unter- und Überforderung zu halten – und an den richtigen Stellen zu wachsen.

Anforderungen

Gehören Sie zu den Menschen, die dazu neigen, sich die Latte hoch zu legen? Sehen Sie es als sportliche Grundeinstellung, mit dem zweiten Platz nicht zufrieden zu sein? Dann könnte es recht vernünftig sein, zuerst einmal 2 Gänge zurück zu schalten und etwas bescheidener anzufangen. Zerlegen Sie Ihr großes Ziel in kleinere Häppchen, die Sie besser überschauen und leichter erreichen können. Die meisten Erfolge über Nacht beruhen auf 20 Jahren Vorbereitung und die Glühbirne von Edison hat bekanntlich erst nach tausenden Versuchen ordentlich geleuchtet. In diesem Sinne könnte es vernünftig sein, ausnahmsweise einmal kleinere Brötchen zu backen.

Oder sind Sie eher eine Couch-Potato, die sich gerne und (zu) häufig schont? Dann sagen Sie Ihrem Inneren Schweinehund mal leise Servus, treten Sie mal etwas kräftiger auf’s Gas und gönnen Sie sich die Erfahrung von: „Ja, ich hab’s geschafft!“

Fähigkeiten

Ziehen Sie einmal nüchtern Bilanz. Fragen Sie sich, welche Fähigkeiten denn idealerweise erforderlich wären, um Ihr Anliegen schwungvoll weiter zu bringen. Haben Sie den Eindruck, dass Ihnen noch Wesentliches fehlt? Dann machen Sie sich schlau, wie Sie das aufholen können. Der Weiterbildungsmarkt ist voller toller Angebote und engagierter Persönlichkeiten, die Sie sicher gerne dabei unterstützen.

Gleichzeitig: Prüfen Sie auch hier Ihre Motivation – es macht wenig Sinn, sein Seelenheil in einer weiteren Ausbildung zu suchen, wenn die Zeit einfach nur reif ist für einen Sprung in’s kalte Wasser. Die Herausforderung, die eigenen Fähigkeiten im Markt zu beweisen wird Ihnen auch ein weiterer Doktortitel nicht abnehmen.

Das rechte Maß

Sorgen Sie für ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen den Anforderungen, denen Sie sich stellen, und den Fähigkeiten, die Sie bereits entwickelt haben. Natürlich haben wir „in freier Wildbahn“ das eine oder andere Mal mit Situation umzugehen, in denen diese Ausgewogenheit nicht so leicht herzustellen ist. Doch auch ein Flugzeug befindet sich nur selten auf Idealkurs – und kommt doch in aller Regel gut an seinem Zielflughafen an. Abweichungen nach links oder rechts, nach oben oder unten gehören zum Spiel – auf die Bereitschaft und das Geschick, die vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume zu erkennen und zu nutzen kommt es an!

Wenn Sie sich dabei noch nicht sehr sicher fühlen oder den Eindruck haben, Wesentliches zu übersehen: Nehmen Sie Kontakt mit einem qualifizierten Coach Ihres Vertrauens auf. Er oder Sie wird Sie gerne dabei unterstützen, Ihren Kurs neu festzulegen und in den Korridor zurückzukehren, in dem sich „Flow“ ereignen kann.

Flow. Was, wenn grad gar nix fließt?

Eins noch. In machen Kreisen scheint es zum guten Ton zu gehören, sich über die knapp bemessene Zeit zu beklagen. Dass Wesentliches ungetan bliebe und das Leben in seiner ganzen Fülle an uns vorbeijage.

Was hält uns eigentlich davon ab, die eine oder andere Stagnationsphase auch mal … einfach zu akzeptieren? Sich Zeit zu nehmen für Liegengebliebenes? Für Spiel und Spaß mit Freunden und Familie, einen Krankenbesuch, das angestaubte Hobby aus längst vergangenen Tagen?

So manches Flow-Erlebnis ereignet sich nun einmal erst, wenn wir endlich aufhören, irgend etwas nachzujagen und stattdessen die Augen aufmachen für das, was bereits vorhanden ist.  😉

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Daumen hoch mit aufgemaltem Smiley

Menschen mögen. Das lässt sich lernen

Wenn es auch bei Ihnen manchmal so richtig „menschelt“ und Emotionen hohe Wellen schlagen. Wenn Sie manchmal so gar keine Freude mit Ihren Zeitgenossen haben und daran gerne etwas ändern möchten, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Menschen mögen. Das lässt sich lernen.

Da gibt es dieses eine Projekt, das Sie in Ihrem Team schon seit langem vorantreiben wollen. Zwei Kollegen sehen das Thema völlig anders und lassen Sie an die Wand rennen. Sachliche Argumente werden  … einfach nicht gehört. Inzwischen nehmen Sie es persönlich.

Ihr Kind ist auch grad in einer schwierigen Phase – Pubertät halt. Klar, dass es da hin und wieder Reibereien gibt.

Und in der Partnerschaft – ach lassen wir das. Weihnachten, Urlaub, Vollmond … es gibt offensichtlich immer einen Grund, dass unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche aneinander geraten.

Aber muss das wirklich so sein?

Coaching Tipp: Menschen mögen.

Wer sich schon mal etwas mit Managementtheorie befasst hat, kennt die „X-Y-(Z)-Theorie“. Dabei geht es um Menschenbilder – und die wirken natürlich auch im ganz persönlichen Bereich.

„Theorie X“ geht davon aus, dass der Mensch faul und unwillig ist.

„Theorie Y“ widerspricht dem und behautet das Gegenteil: Der Mensch ist grundsätzlich engagiert und sucht in seinem Tätigsein nach Erfüllung.

„Theorie Z“ wagt eine Synthese und meint, der Mensch sei je nachdem. Man müsse sich mit ihm auseinandersetzen und ihn beteiligen, dann stiegen Motivation und Produktivität – in unserem Fall ersetzen wir das durch Wohlbefinden (und meinen damit auch ein Quäntchen Begeisterung für das, was wir tun).

Schritt 1 unserer Coaching-Übung besteht darin, unser Menschenbild zu prüfen. Nehmen Sie mal so eine ganz konkrete Situation, in der es in Ihrem Umfeld „menschelt“. Dieses Projekt vielleicht, das Sie einfach nicht voranbringen. Haben Sie schon eine Ahnung, welches Menschenbild da bei Ihnen wirksam ist? Was Sie in dieser konkreten Situation Ihren Kollegen unterstellen?

Schreiben Sie das in einem einzigen konkreten Satz auf ein Blatt Papier: „Person X tut, macht, …“

Schritt 2 – Von Albert Einstein stammt das Bonmot, Probleme könne man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Um in unserer Angelegenheit weiter zu kommen, benötigen wir also eine andere Denkweise.

Ergreifen Sie jetzt einmal bewusst Partei für Ihr Gegenüber: Schreiben Sie 3 gute Argumente auf, die für die Sichtweise Ihres Gegenübers sprechen.

Schritt 3 – Wer zwei Schritte gegangen ist, hat seinen Standpunkt verändert. Es wird keines Ihrer beiden Beine mehr dort stehen, wo Sie zu Beginn der kurzen Reise gestanden hatten. Wenn Sie also in einer konkreten Situation Ihr Menschenbild ernsthaft geprüft und bewusst einmal die Perspektive Ihres Gegenübers eingenommen haben, haben Sie sich bereits ein klein wenig verändert. Sie sind mit dieser Person etwas vertrauter geworden, haben sich in sie hineinversetzt, sind ihr etwas näher gekommen. Diese simple Vorgehensweise wirkt immer – egal, ob es sich dabei um einen Kunden, Lieferanten, ihren Boss oder die Kollegenschaft handelt. Egal, ob im beruflichen, gesellschaftlichen oder privaten Kontext.

Sie haben es also gewagt, diesem „Du“ ein wenig näher zu kommen. Versuchsweise und ganz diskret, versteht sich. Und? Finden Sie das Verhalten dieser Person so gesehen nicht auch verständlich? Möglicherweise sogar ein wenig … liebenswert?

Schauen Sie einfach mal auf das, was Sie an dieser Person schätzen und mögen. Schreiben Sie auch das auf Ihr Blatt Papier: „Ich mag das: …“

Und dann. Tja, da wäre noch was. Der Film „Matrix“ ist bekannt – oder? Blaue oder rote Pille?

Wer sich für die blaue Pille entscheidet – also nicht tiefer eindringen will in’s Thema – möchte an dieser Stelle vielleicht nicht weiterlesen. Auf Wiedersehen dann, es war mir ein Vergnügen.

Wer in diesem Fall mehr auf rot steht, wird es sich nicht nehmen lassen noch einen weiteren Schritt zu gehen.

Schritt 4 erfordert nochmals ein Umdenken. Für die, die ihn gehen wollen, ist das keine besondere Herausforderung mehr. Umdenken ist ihnen zur lieben Gewohnheit geworden (auch wenn’s nicht immer leicht fällt).

Gehen Sie nochmals zurück ganz an den Anfang Ihrer Übung.

Schreiben Sie den ersten Satz Ihrer Übung nochmals auf ihr Blatt Papier und ersetzen dabei den Namen von „Person X“ durch ihren eigenen Namen.

Erkennen Sie die Parallelen?

Klar haben wir manchmal unsere liebe Not mit uns selbst und mit unseren Zeitgenossen. Aber im Grunde sind wir doch alle … irgendwie liebenswert, oder?

Man muss die Menschen mögen.

Man muss die Menschen mögen. Die Alten und Jungen. Die Lauten und die Leisen. Die Attraktiven und die Entstellten. Die Gewöhnlichen und die Auffälligen. Die Anderen und sich selbst.

Man muss die Menschen einfach mögen. 😉

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Eine Darts-Scheibe

Ziele finden. Ziele, die es wert sind.

Beruf, Familie, Gesundheit. Von allen Seiten prasseln Erwartungen und Anforderungen auf Sie ein und Sie wissen schon nicht mehr, wo Ihnen der Kopf steht?

Und immer wieder diese Frage: Wofür lohnt es sich wirklich, sich einzusetzen?

Wenn Sie merken, dass die Zeit reif ist, so richtig durchzustarten … aber noch nicht so recht wissen wohin die Reise gehen soll, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

darts_hit. Coaching-Tipp: Ziele finden. Ziele, die es wert sind.

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Ziele finden. Ziele, die es wert sind.

Sie können sich sicher erinnern an dieses eine gelungene Wochenende letztens.

Sie hatten eigentlich ganz Anderes vor, aber dann ist dieses und jenes geschehen und am Schluss ist herausgekommen, was eben herausgekommen ist.

Ein durch und durch gelungenes Wochenende. Ein gelungener Abend, Urlaub oder auch nur eine kurze, freundliche Begegnung. Unkompliziert, fröhlich, locker.

Bei unserem Thema lohnt es sich, Ereignisse dieser Art etwas genauer anzusehen.

Coaching Tipp: Ziele finden

Menschen mit klaren, positiven Zielen üben häufig eine faszinierende Wirkung auf ihre Umgebung aus. Sich mit ihnen zu unterhalten wirkt mitreißend, motivierend. Es macht Freude.

Mit den folgenden 3 einfachen Übungen kommen auch Sie ein Stück mehr mit Ihren wirklichen Zielen in Kontakt. Lassen Sie sich überraschen!

Übung 1: Erinnern Sie sich an einen Augenblick von Begeisterung

Von diesem einen Wochenende, das so gelungen war, hatten wir anfangs bereits gesprochen. Erinnern Sie sich? Halten Sie einen Moment inne und lassen Sie dieses Empfinden noch einmal stark werden. Was genau war es, das Sie daran so begeistert hatte?

Waren es die Menschen, mit denen Sie ihre Zeit verbracht hatten? War es eine besondere Idee, die sich verwirklichen ließ? Oder etwas, das Sie schon lange tun wollten … und jetzt endlich getan haben?

Sammeln Sie weitere ähnliche Ereignisse. Gehen Sie in der Zeit bis zurück in Ihre Jugend. Rufen Sie sich in Erinnerung, was Sie so richtig mitgerissen hat.

Wenn Sie dieser Spur folgen, finden Sie unweigerlich zu dem, was für Sie von zentraler Bedeutung ist. Folgen Sie dieser Spur!

Übung 2: Erinnern Sie sich an einen Augenblick der Empörung

Ja, auch umgekehrt wird ein Schuh draus. Genauso wie Begeisterung ist auch Empörung ein untrüglicher Hinweis auf unsere zentralen Werthaltungen. Wehe dem, der uns in die Quere kommt und uns – wissentlich oder unwissentlich – hier eine Verletzung zufügt. Unsere heftige Gegenwehr ist ihm sicher.

Folgen Sie der Spur von Ereignissen, die bei Ihnen Empörung hervorgerufen haben. Von der Gegenwart, bis zurück in die Jugendzeit. Finden Sie das Gemeinsame dieser Ereignisse und Erlebnisse. Entdecken Sie auch hier Ihre zentralen Werte, die Sie heftig verteidigen möchten, wenn sie bedroht sind.

Übung 3: Erlauben Sie sich Augenblicke der Stille

Mit den beiden vorangegangenen Übungen haben Sie Ihre Fragestellung schon aus zwei ganz unterschiedlichen, sich hervorragend ergänzenden Blickwinkeln betrachtet.

Sie haben sich damit auseinandergesetzt, was Sie begeistert. Davon hätten Sie mit Sicherheit gerne mehr.

Sie haben sich auch damit auseinandergesetzt, was Sie empört. Davon brauchen Sie vermutlich nicht noch mehr.

Genau betrachtet, sind beide Aspekte meist die beiden Seiten ein und der selben Medaille. Sie wissen jetzt, was für Sie wirklich wertvoll ist. Erstrebenswert, schützenswert. Wichtig und tragfähig. Darauf zu bauen, macht Sinn.

Erlauben Sie sich einen Augenblick der Stille. Mit der genaueren Betrachtung Ihrer Werthaltungen werfen Sie einen Blick in Ihr persönliches „Betriebssystem“. Es lohnt sich, hier innezuhalten und es einfach einmal anzusehen. Immer wieder einmal.

Ziele finden. Ziele, die es wert sind.

Die Arbeit mit persönlichen Zielen ist häufig überlagert von der Auseinandersetzung mit den verschiedensten Techniken des Zeit-, Aufgaben- und Ressourcenmanagements.

Da fällt mir immer wieder das Wiener Original Helmut Qualtinger ein. Der mit seinem Motorrad zwar nicht weiß, wohin er fahren soll, aber dafür mit Sicherheit schneller dort ist.

Ziele sind wie wertvolle Samen. Sie benötigen ein günstiges Umfeld und ausreichend Zeit, sich zu entwickeln. Dann können Sie sich entfalten. Und bringen mitunter Früchte hervor, die wir dem kleinen unscheinbaren Spross nicht zugetraut hätten.

Es wächst jedoch nicht schneller, wenn wir daran ziehen.

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Eine ungemähte Wiese

Ordnung schaffen. Nichts leichter als das.

Der Posteingang quillt über und auf dem Schreibtisch sieht’s auch nicht besser aus. Küche, Werkstatt, Garten … wo Sie auch hinschauen, türmt sich Unerledigtes.

Es ist wieder einmal so weit: Aufräumen ist angesagt!

Wenn Ihnen genau diese Situation nicht ganz unbekannt ist und Sie langsam genug davon haben, immer wieder die selbe Leier zu drehen, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Ordnung schaffen. Nichts leichter als das

Ein lieber Arbeitskollege war so einer. Ein richtiger Ordnungs- und Sauberkeitsfanatiker. Auf seine liebenswürdige Art ging er damit niemandem wirklich auf die Nerven. Es tue ihm einfach gut, Ordnung zu schaffen. Aufzuräumen. Zu Putzen. Wäsche zu waschen.

So, wie die Welt außerhalb dadurch in Ordnung komme, so tue es ihm auch innerlich gut.

Mir persönlich geht es so beim Rasenmähen. Aber auch nur dort.

Klingt „Ordnung“ auch für Sie eher nach … Bevormundung, Zurechtweisung, Kritik? Probieren Sie’s mal damit:

Coaching Tipp: Ordnung schaffen

Sie haben 1000 Kleinigkeiten zu erledigen – und beginnen, sich in Ihren vielen Aufgaben zu verlieren. Oder können sich nur noch dunkel an Tage erinnern, an denen Sie noch „alles im Griff“ hatten?

Sich jetzt Hals über Kopf in’s Getümmel zu werfen und hier und da gleichzeitig anzupacken ist die zweitbeste Lösung. Setzen Sie sich in Ruhe hin, schreiben Sie alle Aufgaben auf ein Blatt Papier, fassen Sie zusammen und bringen Sie das Ganze in eine vernünftige zeitliche Reihenfolge.

Keine Zeit dafür? Mit Verlaub. Das ist keine sehr intelligente Ausrede. Von Martin Luther wird erzählt, er habe täglich eine Stunde gebetet. Nur an sehr ausgefüllten Tagen nicht. Da habe er täglich zwei Stunden gebetet.

Sich zuerst einmal zurückzulehnen, einen Überblick zu verschaffen und die Dinge in der richtigen Reihenfolge anzupacken hat noch niemandem geschadet.

Tipp 1: Managen Sie Ihre Aufgaben – bevor die Aufgaben Sie managen.

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Sie kommen meistens spät oder zumindest knapp zu Terminen und Vereinbarungen. Sie werden ständig unterbrochen und rennen die halbe Zeit Unterlagen und Hilfsmitteln hinterher, die Sie grad jetzt brauchen würden … aber nirgends finden können?

Der Tag hat bekanntlich nur 25 Stunden. Zumindest, wenn Sie die Mittagspause mit einrechnen. Aber dann ist endgültig Schluss. Mehr geht einfach nicht.

Beginnen Sie damit, Routinen zu entwickeln. Die Rechnungen werden freitags überwiesen. Oder dienstags. Oder wann auch immer. Auf jeden Fall bestimmen Sie, wann Sie in Ihr Electronic Banking einsteigen oder zum Bankschalter laufen und nicht der Postbote. Und dann nehmen Sie aber auch wirklich alles mit, was sich angesammelt hat.

Freundschaftliche Kontakte? Der gemütliche Abend mit der Familie? Waschtag? – Das alles geht viel einfacher, wenn zumindest ein guter Teil davon regelmäßig an einem dafür vorgesehenen Tag und zu einer dafür vorgesehenen Zeit erledigt wird.

Vorsicht: Verplanen Sie Ihre Zeit höchstens zu 80%! Unvorhergesehenes geschieht am laufenden Band und Sie werden mit Sicherheit nicht eine tolle Chance verpassen wollen, nur weil Sie sklavisch an Ihren Plänen festhalten. 80% ist gut. Und das schaffen Sie auch.

Tipp 2: Managen Sie Ihre Zeit. Und gehen Sie spielerisch damit um.

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Sie ertappen sich immer wieder dabei, wie Sie sich in Details verlieren und „das große Ganze“ aus dem Auge verlieren. Nebensächliches wird wichtig, Wichtiges übersehen … und der Alltag wird immer mehr zum Einsatzkommando von einer Krise zur nächsten?

Ja, es kann Spaß machen, ein paar Aufgaben in diesem Adrenalin-Modus abzuarbeiten. Auf langen Strecken jedoch sind quietschende Reifen und glühende Motoren wenig hilfreich.

Wer darauf verzichten kann, sein Leben im ständigen Krisenmodus zu verbringen, tut gut daran, zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem zu unterscheiden und sich für die wirklich wichtigen Dinge entsprechend Zeit zu nehmen.

Tipp 3: Setzen Sie Prioritäten. Und lassen Sie sich nicht ablenken.

Ihre Aufgaben haben Sie einigermaßen im Blick. Und das mit der Zeiteinteilung klappt auch schon recht gut. Sie setzen vernünftige Prioritäten und kommen – zumindest bei den großen Brocken – nicht mehr so schnell in’s Stolpern. Aber „Ordnung“ … ist immer noch ein Fremdwort für Sie?

Wenn Sie an einem schwierigen Thema arbeiten und Ihnen allerhand durch den Kopf geht, kann ein Ortswechsel wahre Wunder wirken. Oder einfach mal alles stehen und liegen lassen. Neuer Tag, neues Glück. Vieles sieht nach einmal drüber schlafen schon wieder ganz anders aus.

Worauf Sie sich aber jedenfalls achten sollten: Wenn der Weizen geerntet ist, muss er in die Scheune. Was unnötigerweise liegen bleibt, verdirbt … und die ganze Mühe war umsonst.

Tipp 4: Bringen Sie zu Ende, was Sie anpacken. Immer.

Ordnung schaffen. Nichts leichter als das. 

Das alles können wir also tun, wenn wir Ordnung schaffen wollen. Ganz schön viel, nicht? Und auch ganz schön anstrengend.

Doch hier ist die gute Nachricht: Es kommt oft mehr darauf an, wie wir etwas tun, als was wir tun.

Klar fallen Späne, wo gehobelt wird. Doch ist so manche Unordnung hausgemacht. Wer seine sieben Sachen von vornherein einigermaßen beisammen hält, erspart sich hinterher das große Aufräumen.  😉

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