Leadership – Salz in der Suppe jeder Unternehmung

Leadership. Ein beliebter Themenkreis in Führungstrainings und Einzelcoachings: Tragfähige Ziele finden, den eigenen Weg gehen, die Motivation aufrecht erhalten, wenn das Gelände unwegsam wird – Dazu gibt’s natürlich eine ganze Menge hilfreicher Tipps und Tricks.

Doch einer wesentlichen Frage stellen sich dabei die Wenigsten: Braucht’s tatsächlich mehr davon?

Der leidenschaftliche Unternehmer

Er hat gerade eine neue Mitarbeiterin eingestellt – Blindbewerbung, zur rechten Zeit … wie ihm scheint. Der erwartete (klammheimlich erhoffte) Engpass in der Kundenbetreuung ist damit entschärft.

Wenige Monate später: Auftragsrückgänge, Teamkonflikte, Stehzeiten – das Kleinunternehmen gerät in ernsthafte Schwierigkeiten.

Erst im Nachhinein wird ihm klar, wie unüberlegt er sich zu dieser Personalaufstockung hatte hinreißen lassen.

Die engagierte Lehrerin

Sie plant anlässlich ihres 50ers ein außergewöhnliches Fest für ihre Lieben: Familie, Freundeskreis, Kollegenschaft – selbst ihre Lieblingsklasse soll mit eingebunden sein.

Schon in den Vorbereitungen stößt sie auf erstaunliche Widerstände – die ganze Welt scheint sich gegen ihre Pläne verschworen zu haben.

Gerade noch rechtzeitig wird ihr klar, wie sehr sie ihr soziales Umfeld für ihre Zwecke zu vereinnahmen versucht, lässt von ihren Vorstellungen los … und feiert ein würdiges Fest in deutlich bescheidenerem Rahmen.

Die knallharte Führungskraft

Leadership - Salz in der Suppe jeder Unternehmung

© Defranceschi

Sein Engagement wird weit über die eigene Niederlassung hinaus in höchsten Tönen gelobt: Bewundernswert, wie er seinen Verantwortungsbereich trotz allseits bekannter familiärer Sorgen vorantreibt.

Was er selbst zu leisten bereit ist, verlangt er zunehmend auch von seinem Team – das eines Tages den großen Aufstand probt … und es tatsächlich schafft, ihn aus seiner bis dahin unangefochtenen Führungsposition zu beseitigen.

Erst Jahre später wird ihm schmerzlich bewusst, mit welch ungeheurer Kraftanstrengung er über Jahrzehnte an seinem eigenen Ast gesägt hatte.

***

Leadership. Braucht’s tatsächlich mehr davon?

Wer es an Engagement mangeln lässt, braucht sich über geschmacklose Ergebnisse nicht wundern. Doch auch versalzene Suppen werden selten gern genossen.

© Header Photo by Clark Tibbs on Unsplash

Leadership in Extremsituationen

„Wenn du jemanden für eine Führungsfunktion suchst, achte darauf, dass sich die betreffende Person bereits in einer extremen Situation bewährt hat“ – lautete vor Jahren eine meiner wichtigsten Lektionen in Personalfragen. Doch über welche Fähigkeiten muss eine Führungskraft wirklich verfügen, um sich in einer Extremsituation zu bewähren? Wie kann Führung gelingen, wenn’s richtig „heiß“ wird? Und: Wie können wir sie darauf vorbereiten?

Herbsttagung MILAK ETH: Leadership in ExtremsituationenDiesem Themenkomplex widmete sich die Herbsttagung der MILAK am 12. September 2015 an der ETH Zürich mit praxisnahen Referaten von hochkarätigen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Medizin, Militär und Wissenschaft. Ihre Erfahrungen geben ein recht eindeutiges Bild.Weiterlesen

Fehlerkultur. Shit happens

Es ist passiert. Schon wieder. Sie waren unachtsam und haben … Mist gebaut. Im Nachhinein ist Ihnen völlig klar, wie und wieso es dazu gekommen ist.

Aber wieso musste das gerade Ihnen passieren!? Schon wieder!?

Wenn Ihnen genau diese Situation nicht ganz unbekannt ist und Sie es satt haben, immer wieder in die selbe Falle zu tappen, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Fehlerkultur. Shit happens

Was eigentlich ist das genau: ein „Fehler“?

Zuerst einmal heißt es wohl, dass die Dinge nicht so gelaufen sind wie Sie es wollten. Genau genommen: überhaupt nicht so, wie Sie es wollten.

Und dann bedeutet es noch, dass Sie in Ihrem eigenen Verhalten die Ursache dafür vermuten: Sie haben etwas getan (oder unterlassen), wodurch Sie Ihr Ziel verfehlt haben.

Jetzt können Sie es sich abschminken. Verbockt. Vorbei.
Eigentlich schade, oder?

Wenn Ihnen das schon öfters passiert ist, sollten Sie schnellstens etwas daran ändern. Denn so macht das keinen Spass.

Coaching Tipp: Fehlerkultur

  • Zuerst einmal nehmen Sie sich etwas zum Schreiben zur Hand. „Erfolgreiche Menschen denken auf Papier“ heißt es – und das kann hier auf keinen Fall schaden …
  • Beschreiben Sie in Ihrem eigenen Stil eine typische Situation, in der Sie dazu neigen, den selben „Fehler“ zu wiederholen. Auf jeden Fall hilfreich wird es sein, dabei auf folgende Aspekte etwas genauer einzugehen:
    1. Was war eigentlich genau mein Ziel?
    2. Weshalb habe ich dieses Ziel nicht erreicht?
    3. Was hätte ich tun / lassen können, um dieses Ziel zu erreichen – oder ein besseres, realistischeres anzustreben?

Wenn Sie darauf eine glasklare Antwort gefunden haben, dann waren Sie beim Finden des Problems schon mal erfolgreich.

Dann können Sie sich jetzt Ihrer Lösung zuwenden:

  • Fragen Sie sich, was genau Sie davon abhält, diese eine konkrete Korrektur vorzunehmen … und schreiben Sie sich Ihre Gründe auf.
  • Fragen Sie sich, was es Ihnen erleichtern würde, diese konkrete Handlung zu setzen …  und schreiben Sie sich diese unterstützenden Rahmenbedingungen auf.
  • Fragen sie sich, was Ihnen hilft wenn’s das nächste Mal wieder schief läuft. Wie kommen Sie möglichst rasch wieder raus aus dem Jammertal? … natürlich schreiben Sie sich auch das auf.

Sollten Sie jedoch zu dem Schluss kommen, dass Sie alles richtig gemacht haben. Dass die Dinge nun mal gelaufen sind wie sie gelaufen sind und Sie tatsächlich nichts besser machen hätten können.

Dann machen Sie einfach kein Problem draus.
Shit happens. 😉

Fehlerkultur. Es geht auch anders

Wenn Sie sich jetzt mit einem Schmunzeln auf den Lippen und etwas mehr Überblick in der Angelegenheit wieder Ihrem ganz normalen Alltag widmen, können Sie auf zweierlei Rüstzeug zurückgreifen:

Sorgen Sie erstens aktiv für ein förderliches Umfeld, das Ihnen Ihre Arbeit erleichtert. Das Sie stärkt und es Ihnen leichter macht, sich aus gewohnten und wenig förderlichen Fahrwassern heraus zu halten.

Und wenn doch wieder mal etwas schief läuft und Sie von Ihrer Piste abkommen, dann ziehen Sie sich zweitens möglichst rasch wieder selbst aus dem Sumpf. Niemand hat etwas davon, wenn Sie sich unnötig grämen – am allerwenigsten Sie selbst.

Übernehmen Sie die Verantwortung für das, was Sie meinetwegen verbockt haben. Bringen Sie soweit möglich wieder in Ordnung, was Ihnen gegenüber Menschen und Dingen missglückt ist und packen Sie die Sache nochmals mit frischem Mut und neuer Aufmerksamkeit an.

Denn „Fehler“ werden uns immer wieder mal passieren.

Doch spannender wird’s, wenn wir hin und wieder mal einen neuen ausprobieren statt immer wieder in das selbe alte Horn zu stoßen. 😉

© Header Photo by Defranceschi

Im Mittelpunkt: Der Mensch

Gina Sanders - Fotolia_comWer auf flache Hierarchien und Empowerment setzt und auf Werte wie Vertrauen, Loyalität und Wertschätzung baut, macht Vieles richtig: Leadership-Fähigkeiten wie Anerkennung für gute Arbeit – eben nicht (nur) im monetären Sinn! – zu zeigen und flexibel auf die konkreten Möglichkeiten und Bedürfnisse der konkreten Mitarbeitenden einzugehen erweist sich zunehmen auch als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.

Weiterlesen