Blutmond

Gute Laune: Wach werden und glücklich sein

Krieg, Konflikte, Existenzängste. Flüchtlingsströme. Politische Verwerfungen. Probleme am Arbeitsplatz und in Beziehungen. Und die Gesundheit macht auch nicht mehr wirklich mit.

Wem sollte das nicht auf’s Gemüt schlagen?

Wenn Ihnen diese Situation (allzu) vertraut ist und Sie angesichts so mancher Herausforderung grad gar keinen Anlass für „gute Laune“ finden, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Der „Gute-Laune-Tipp“: Wach werden und glücklich sein

Eins vorweg. Mit der viel zitierten „rosa Brille“ wird er nichts zu tun haben – dieser Coaching-Tipp. Er wird keine schnelle Lösung bereitstellen – keinen kurzen Boxenstopp, der Flügel verleiht, mit denen wir uns elegant über die Unbill des Lebens hinwegsetzen könnten.

Wie immer im Coaching geht es um die eigene Wahrnehmung, den eigenen Blickwinkel … um den Mut, die Dinge einmal aus einer anderen Perspektive zu erkennen. Und auch um ein Quäntchen Übung.

Und wer weiß. Vielleicht liegt die „Lösung“ dann doch gar nicht so weit weg, wie wir möglicherweise befürchten.

Gestern Nacht fand ein besonderes astronomisches Ereignis am Nachthimmel statt: Supermond. Blutmond. Mondfinsternis. Wer derartigen Phänomenen auch nur mit einfachem astronomischem Rüstzeug zu Leibe rückt, kennt es. Die entsprechende Himmelsregion korrekt fokussieren. Vertikale und horizontale Ausrichtung. Einstellung der Schärfe. Und dann wieder etwas nachjustieren der Ausrichtung. Schließlich bleibt das Ding nicht extra für uns mal kurz stehen.

Grad so wie bei unserem Thema. Also los jetzt:

Coaching-Tipp: Gute Laune

Trennen Sie zuerst Ihr Ziel – „Gute Laune“ – für einen Moment von jeder konkreten Vorstellung. Legen Sie alle Bilder von lachenden Gesichtern, humorvollen Begebenheiten und spritziger Frische beiseite. Grad so, wie Sie die unmittelbare Umgebung beim Betrachten eines Himmelskörpers beiseite legen.

Lassen Sie Ihre momentane Befindlichkeit einfach sein, wie sie ist.

Wurscht, ob Sie gerade an einem heiklen Marketingkonzept arbeiten, einen günstigen Vertragsabschluss erwirkt oder einen heftigen Konflikt am Hals haben – das alles tut rein gar nichts zur Sache.

Wurscht, ob Sie gerade an ein Donnerwetter denken, dem fallenden Regen zuhören oder dem brummenden Motorengeräusch Ihres Fahrzeugs.

Wurscht, ob Sie gerade an Zuckerwatte denken, an eine erfrischende Brise, warme Sonnenstrahlen oder ein knisterndes Feuer.

Nehmen Sie einfach einen etwas tieferen Atemzug und versetzen Sie sich schlicht und einfach in einen Zustand unbegründeter Zufriedenheit. Ohne Bilder, Erwartungen, Hoffnungen.

Erlauben Sie sich einen Augenblick der Stille in der ununterbrochenen Brandung Ihrer täglichen Abläufe. Einfach so. Nichts weiter. Aber immer wieder einmal.

Was diese Übung bringen soll?

Wir werden unsere Launen nicht auf direktem Weg beeinflussen können. Solange wir uns von allen möglichen Begebenheiten abhängig machen, bleiben wir Spielball unserer Umgebung – Beifahrer in unserem eigenen Leben. Das Wetter, die Nachrichten, der Kollege, die Nachbarin, der Ehepartner, die Kinder – wir bleiben einer schier unüberschaubaren Anzahl von Einflüssen machtlos ausgeliefert.

Wir meinen vielleicht, uns durch allerhand Tricks in einem angenehmen Gemütszustand halten und vor Unannehmlichkeiten schützen zu können – und laufen gerade dadurch offenen Auges immer weiter in sie hinein. Statt Mondfinsternis sehen wir nur noch Finsternis. Weil wir einfach immer noch die Schutzverschraubung unseres Teleskops montiert haben.

Was uns aber hilft und stabilisiert ist, ein Klima der Zufriedenheit und guten Laune zu schaffen – unabhängig von stetig wechselnden Einflüssen und Emotionen.

Mag sein, dass Sie sich sehenden Auges zuerst einmal mit allerhand Unliebsamem konfrontiert finden. Dass sich Ihnen Unangenehmes, Schweres und Widerwärtiges aufdrängt.

Doch davon wollen wir uns doch nicht ernsthaft die gute Laune verderben lassen. Oder? 😉

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