Eine gesunde Werteentwicklung ist die Basis unserer Existenz: Als Unternehmen, als Teams, als Persönlichkeiten. Im Beruf wie im Privatleben.
Wir sind vertraut mit dem was wir in unserer Branche, in unserem Team oder unserer Familie als gültig erleben – oder zumindest meinen, es sei gültig.
Bis diese neue disruptive Technologie unserem Geschäftsmodell das Wasser abgräbt.
Bis das Kind sich so ganz anders entwickelt, als wir uns das vorgestellt hatten.
Bis das Unternehmen von einem Investor aus Übersee übernommen oder sich in der Nachbarschaft ein Kulturverein breit macht, mit dem wir so rein gar nichts anfangen können.
Zeit, sich seiner Werte zu besinnen und aktive Werteentwicklung zu betreiben? Festzustellen, was uns wirklich wichtig ist: Als Unternehmen, Team, als Persönlichkeit?
Dabei hat niemand von „Rück“-Besinnung gesprochen. 😉
Tipp: Setzen Sie sich mit der Frage auseinander, wer oder was Sie aus vertrauten Bahnen werfen … und weshalb das für Sie unangenehm werden könnte. – Wie?
Werte sind Wegweiser, die unserem Handeln eine Richtung geben – Werte statt Worte: Als Unternehmen, als Teams, als Persönlichkeiten. Im Beruf wie im Privatleben.
Bestenfalls.
Allzu bekannt sind die kraftlosen Leitbilder, die in den Gängen mancher Chefetage hängen – Worte statt Werte … verstaubt und wirkungslos.
Allzu bekannt sind auch jene, die sich mit ihren Werten weit hinauslehnen … zumindest, wenn es darum geht, Anderen anzuschaffen, wie sie zu leben haben.
Wie aber kommen wir zu wirklich wirksamen Werten?
Tipp: Beginnen Sie heute noch damit, tatsächlich vorhandene Werthaltungen zu erkennen und von leeren Worten zu unterscheiden! – Wie?
Sie sind ein grundvernünftiger Mensch und verlassen sich bei Ihren Entscheidungen nicht gerne auf die Anzahl der Blütenblätter eines Gänseblümchens? Entscheiden lieber auf einer soliden Grundlage?
Im folgenden Coaching Tipp erfahren Sie, wie die Unterscheidung zwischen „Realität“ und „Wirklichkeit“ Ihnen dabei helfen kann, aus Entscheidungssituationen das Beste zu machen!
Entscheidungen erfordern Klarheit. Entweder – oder. Ja oder nein, Schwarz oder Weiß. Wer bei seinen Entscheidungen jedoch Realität und Wirklichkeit gleichermaßen berücksichtigt, kann sich auf so manches Abenteuer gefasst machen, das eine scheinbar einfache Entscheidungsfrage auslöst: Willst du dir als Firmenwagen einen Tesla kaufen?
Die Realität ist für dich und mich die selbe: Farbwerte sind exakt festgelegt, wir alle wissen, was unter „Messer und Gabel“ zu verstehen ist und es steht außer Streit, was ein Kuss ist.
Die damit verbundenen Wirklichkeiten können jedoch sehr unterschiedlich sein: Die Farbe weiß wird in westlichen Ländern mit Reinheit, in Asien mit Trauer assoziiert. Beim Gedanken an „Messer und Gabel“ läuft nur einem kleinen Teil der Weltbevölkerung das Wasser im Mund zusammen – weltweit sind Stäbchen, das durchaus gepflegte Essen mit den Händen oder das Schlürfen aus entsprechenden Behältnissen state of the art. Und welche Bedeutung einem Kuss beigemessen wird, darüber sind sich nicht einmal die Kids einer einzigen Schulklasse einig.
Realität und Wirklichkeit können also völlig unterschiedliche Aspekte eines Sachverhalts sein – selbst bei scheinbar banalen Fällen wie der Auswahl eines Automobils. Umso mehr, wenn es um Zwischenmenschliches geht.
Coaching Tipp: Entscheiden – Realität und Wirklichkeit
Solide Entscheidungen berücksichtigen Realität und Wirklichkeit gleichermaßen – versuchen Sie es bei nächster Gelegenheit einmal mit diesem Selbstcoaching-Tool:
Schritt 1: Sammeln
Nehmen Sie wie beim Coaching-Tipp zum Thema Entscheidungsfindung ein Blatt Papier zur Hand und zeichnen Sie eine Matrix mit sechs Feldern auf:
Die X-Achse betrachten wir als Beziehungsachse mit den Kategorien „ich“ – „wir“ – „du“ (oder „die Anderen,wenn von der Angelegenheit ein größerer Personenkreis betroffen ist).
Die Y-Achse bildet die Aspektachse mit den beiden Kategorien „Realität“ und „Wirklichkeit“ ab.
Bei komplexeren Themen kann es schon mal sinnvoll sein, die Matrix als Puzzle aus 6 ganzen Seiten zu erstellen.
Jetzt nehmen Sie einen Stift zur Hand und tragen alle Informationen in das entsprechende Feld ein, die Sie bereits gesammelt haben. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf, ohne sich selbst dabei zu zensurieren – nehmen Sie sich dafür 10 bis 15 Minuten Zeit:
Sie wollten sich als Firmenwagen einen Tesla kaufen? ich – Realität
Für Sie bedeutet diese Marke „Erfolg“? ich – Wirklichkeit
Ihr Chef sieht darin Verschwendung? du – Wirklichkeit
Sie können ein interessantes Angebot eines vertrauenswürdigen Händlers vorlegen? wir – Realität
Ihr Chef legt Ihnen 3 günstigere Alternativen zur Auswahl vor? wir – Realität
Sie können sich für keines der 3 Modelle erwärmen? ich – Wirklichkeit
Das Thema beginnt, Ihre Beziehung zu Ihrem Chef zu belasten? wir – Wirklichkeit
…
Schritt 2: Muster Erkennen
Wo sind die Felder, die überquellen vor Informationen – und wo jene, in denen Sie wenig oder vielleicht gar nichts eingetragen haben? Wir alle haben Gewohnheiten und pflegen Betrachtungsweisen, die uns allzu häufig kaum bewusst sind. Mit dieser einfachen Methode des Aspekte-Sammelns und –Kategorisierens machen Sie sich Ihre Denkspuren sichtbar … und damit verfügbar:
Habe ich bei meinen Überlegungen alles berücksichtigt oder fehlen wesentliche Aspekte?
Sehe ich das wirklich so oder ist meine Einschätzung „nur“ das Ergebnis meiner Gewohnheiten?
Hilft mir diese Art mit dem Thema umzugehen tatsächlich weiter oder behindert sie mich eher?
Schritt 3: Fehlendes Ergänzen
Sie haben also möglicherweise erkannt, dass Sie Ihre eigene Wirklichkeit sehr stark berücksichtigen und die gemeinsame Realität und Wirklichkeit im Unternehmen aus dem Blick verloren haben – oder umgekehrt?
Kein Problem: Jetzt, da Sie diese Verzerrung erkannt haben, tun Sie sich deutlich leichter, das noch Fehlende zu ergänzen: Tun sie es und tragen Sie auch diese weiteren Aspekte in Ihrer Matrix ein – vielleicht mit einer anderen Farbe?
Schritt 4: Auswerten
Sie haben jetzt alle Aspekte des betreffenden Themas gesammelt? Sind zuversichtlich, dass Sie nichts Wesentliches mehr übersehen haben? Gut: Dann geht es jetzt an’s Auswerten:
Gehen Sie Feld für Feld durch und fassen Sie alle dort enthaltenen Einträge zusammen: Macht Ihnen das, was Sie dort lesen, Mut? Gibt es Ihnen Kraft und Zuversicht? Dann geben Sie dem Feld ein „+“ … oder vielleicht sogar ein „++“?
Verursachen Ihnen die dort enthaltenen Aspekte Kopfweh, wirken belastend oder kräfteraubend? Dann geben Sie dem Feld ein „-“ … oder vielleicht sogar ein „- -“?
Sie können hier nach Belieben mit Größe, Farbe oder mit Zahlenwerten und Skalen experimentieren – das Wichtigste ist, dass Sie sich ein vertiefendes Verständnis für Ihr Thema verschaffen: Betrachten Sie jetzt die „Spalten- und Zeilensummen“.
Wenn Sie die Spalten „ich“, „wir“ und „du“ zusammenfassen – gibt es eine Kategorie, die deutlich mehr positive Aspekte aus Realität und Wirklichkeit enthält oder sind die Kategorien ausgeglichen? Ist die „Wir-Dimension“ positiv hinterlegt und Sie erkennen, dass Sie gemeinsam am selben Strang ziehen oder kommen da eher Zweifel auf? Dann möchten Sie vielleicht etwas mehr Energie für den Zusammenhalt investieren … oder Sie erkennen, dass die Zeit reif ist für eine Veränderung?
Wenn Sie die Zeilen Realität und Wirklichkeit zusammenfassen – haben Sie zu Realität und Wirklichkeit einen ausgewogenen Zugang? Oder möchten Sie vielleicht einmal dem weniger beachteten Aspekt etwas mehr Aufmerksamkeit schenken?
Entscheiden – Realität und Wirklichkeit
Wundern Sie sich bitte nicht, wenn Ihnen die ernsthafte Auseinandersetzung mit einer scheinbar simplen Entscheidungsfrage wie der nach dem Erwerb einer spezifischen Automarke Antworten auf Fragen gibt, die Sie zuvor gar nie gestellt hatten. Das ausgewogene Einbeziehen von Realität und Wirklichkeit führt gerne zu solchen völlig unerwarteten Ergebnissen. 😉
Günther ist Chef der Entwicklungsabteilung. In Wirklichkeit aber treffen die Entscheidungen Melanie und Martin – die beiden haben wirklich etwas zu sagen.
Warum ist das so? Weil man ihnen tatsächlich vertraut, weil sie kluge Entscheidungen treffen. Tragfähige, für alle nachvollziehbare Entscheidungen, bei denen man einfach merkt, dass sie überlegt sind und „passen“. Weil sie die Fähigkeiten und Grenzen des Teams berücksichtigen.
Business Realität: Hard Facts
Realität ist, was real ist: objektiv überprüfbare Umstände, die außer Streit stehen. Zahlen, Daten, Fakten.
Günther ist Chef. Sohn des Eigentümers und im Betrieb bereits als dessen Nachfolger vorgestellt.
Toni ist seit 20 Jahren im Betrieb, akademisch ausgebildeter, mehrfach zertifizierter Experte, laufend auf Fortbildungen.
Imelda ist Quereinsteigerin und erst seit 3 Monaten mit von der Partie. Sie hat sich noch nicht ganz in die eingespielten Abläufe eingelebt.
Martin und Melanie haben beide eine Lehre in einer anderen Branche absolviert und sind seit 5 bzw. 6 Jahren im Team.
Business Wirklichkeit: Soft Skills
Wirklichkeit hingegen ist, was wirksam ist: subjektiv empfundene Umstände, die ungehindert ihren Einfluss ausüben, auch wenn wochenlang über sie gestritten werden könnte:
Günter ist sympathisch oder unsympathisch. Arrogant oder liebenswürdig. Verwöhnt oder erfolgshungrig. Selbstdarsteller, Alpha-Tier … oder einfach nur unter Leistungsdruck?
Toni ist eingebildet, pedantisch und mieselsüchtig … oder doch einfach exakt, verantwortungsbewusst, genau? Ein Alibi um Qualität hervorzustreichen … oder der, der tatsächlich am Ende des Tages die Qualität garantiert?
Imelda ist dynamisch, lustig, erfrischend … oder doch nur oberflächlich? Eine Querdenkerin mit neuen, guten Ideen. Zu eigensinnig, sich in gewachsene Strukturen einzufügen … oder doch die Frau, die anstehende Veränderungen endlich einmahnt?
Martin und Melanie – das „winning team“. Die eigentliche Triebfeder des Teams … oder die, die am Stuhl des Chefs sägen?
Es gibt sie noch: Dinosaurier-Unternehmen, in denen Entscheidungen per ordre de mufti ausgegeben und „ausgerollt“ werden. Fachexpertisen, Handlungsempfehlungen, Schulungen. Aber wie lange noch? Entscheidungen über hierarchische Strukturen zu entwickeln benötigt Zeit und ist aufgrund fehlender Marktnähe fehleranfällig. Und das „Ausrollen“ entsprechender Lösungen auf gut gepflasterten Einbahnstraßen hinterlässt allzu oft jedes Engangement vernichtende Spuren in der Unternehmenskultur.
Agile Unternehmen haben hier längst die Nase vorne. Die meisten Teamprobleme lösen sich, wenn Hard Facts und Soft Skills gleichermaßen berücksichtigt werden – die dafür erforderlichen Kompetenzen lassen sich lernen:
Hard Facts – der ungetrübte Blick auf die Realität des Business
Zahlen, Daten, Fakten. Das konkrete Produkt oder die konkrete Dienstleistung mit ihren Stärken und Schwächen. Die Rückmeldungen aus der Produktion, von Marketing, Vertrieb und Kunden. Liquidität und Rentabilität. Die Aktivitäten von Mitbewerbern, neue Entwicklungen in der Branche und der Gesellschaft.
Vorurteile, Bewertungen und persönliche Befindlichkeiten tun hier rein gar nichts zur Sache. Sie verstellen nur den Blick für das, was ist.
Soft Skills – Offenheit für die Menschen hinter dem Business
Was ist dir an deinem Job wirklich wichtig? Worum geht’s dir dabei? Was begeistert dich oder behindert dich? Wie spricht dich selbst das Produkt oder die Dienstleistung an – ist es etwas, mit dem du dich identifizieren kannst? Menschen haben ein gutes Gespür für „stimmige“ Angebote, Produkte und Dienstleistungen. Um Menschen für eine echte Zusammenarbeit zu gewinnen, muss sich das Angebot an den ganzen Menschen richten ohne ihn oder sie auf eine rein berufliche Funktion zu reduzieren.
Erwartungen, Vorschriften und Normierungen tun hier rein gar nichts zur Sache. Sie verstellen nur den Blick für das, was ist.
Business mal ganz anders
Hard Facts und Soft Skills wachsen häufig auf völlig unterschiedlichen Äckern. Sie gemeinsam zu kultivieren führt meist zu ganz neuen, unerwarteten Ergebnissen.
Und darauflässt sich getrost ein mal ganz anderes Business aufbauen. 😉
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