Tragfläche eines Flugzeugs über den Wolken

Flow. Was, wenn grad gar nix fliesst?

Flow heißt das Zauberwort. Stein der Weisen, Heiliger Gral für Menschen, die gerne anpacken.

Doch was tun, wenn grad gar nichts fließt? Wenn Sie den Eindruck haben, als hätte sich die ganze Welt gegen Sie und Ihre Bemühungen verschworen?

Sie hätten gerne mehr davon? Flow in Ihrer Karriere, Ihren Beziehungen, Ihrem Leben? Dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Flow. Was, wenn grad gar nix fließt?

Flow bezeichnet einen Zustand des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit, die sich quasi von selbst erledigt. Damit verbunden sind intensive Glücksgefühle, die bis zu Trancezuständen reichen können – lodernde Begeisterung, ungebremstes Engagement.

Was auf den ersten Blick uneingeschränkt positiv auf uns wirkt, hat auch seine Kehrseite. Extreme Ideologien „rechts“ und „links“ der gesellschaftlichen Mitte, rücksichtslos einseitige Geschäftsbeziehungen, Suchtphänomene – sie alle reiten fraglos auf der Welle „Flow“, versprechen Glück und verschweigen die Asche, wenn das Feuer niedergebrannt ist.

Coaching Tipp: Flow

Bevor wir’s angehen also noch ein paar Hinweise. Damit die Risiken und Nebenwirkungen überschaubar bleiben:

  1. Machen Sie sich zuerst klar, was Sie wirklich wollen und wo Sie Ihre persönlichen Grenzen ziehen. An anderer Stelle habe ich für Sie ein paar Tipps zusammengefasst, wie Sie Ziele finden, die es wert sind. Seien Sie besonders achtsam, wenn Sie diese Ihre Ziele noch nicht gefunden oder derzeit aus den Augen verloren haben und „nur den Kick“ suchen. Niemand wird Sie vor sich selbst bewahren – das ist allein Ihre ehrenwerte Aufgabe.
  2. Pfeifen Sie auf „gute Ratschläge“. Glauben Sie niemandem. Finden Sie Ihren ganz persönlichen Zugang zu dem, was man als „Flow“ bezeichnen könnte. Konzepte und Rezepte – auch dieser Coaching-Tipp – können Ihnen wertvolle Hinweise liefern, aber nicht mehr.
  3. Setzen Sie sich ernsthaft mit der Thematik auseinander und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie dafür brauchen. Bedenken Sie dabei, dass Ihr aktives Engagement in der Sache nur eine von mehreren Zutaten ist, dass Sie mit krampfhafter Anstrengung alleine vermutlich rein gar nichts erreichen. Doch den Tüchtigen gebührt das Glück.
  4. Überprüfen Sie Ihre Motivation. Wenn es Ihnen „nur“ darum geht, erfolgreich zu sein – angesehen, geschätzt, respektiert. Wenn es Ihnen „nur“ darum geht, Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder einer unangenehmen Situation zu entkommen, laufen Sie Gefahr, Ihr Haus auf Sand zu bauen.

Sie haben zumindest eine Ahnung, in welche Richtung Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken wollen? Was das Anliegen ist, hinter dem Sie wirklich stehen, für das sich der ganze Aufwand lohnt?

Dann steht Ihnen nichts mehr im Wege. Also: Packen wir’s an!

Das, was gemeinhin als „Flow“ bezeichnet wird, können wir meist nicht auf direktem Weg erreichen. Es gibt da kein Rädchen an dem wir drehen und keinen Schalter, den wir umlegen könnten, um auf direktem Weg unser Ziel zu erreichen.

© Defranceschi

Wir können aber günstige Rahmenbedingungen schaffen, die eine entsprechende Entwicklung möglich machen. Indem wir darauf achten, unser Engagement in einem gesunden Raum zwischen Unter- und Überforderung zu halten – und an den richtigen Stellen zu wachsen.

Anforderungen

Gehören Sie zu den Menschen, die dazu neigen, sich die Latte hoch zu legen? Sehen Sie es als sportliche Grundeinstellung, mit dem zweiten Platz nicht zufrieden zu sein? Dann könnte es recht vernünftig sein, zuerst einmal 2 Gänge zurück zu schalten und etwas bescheidener anzufangen. Zerlegen Sie Ihr großes Ziel in kleinere Häppchen, die Sie besser überschauen und leichter erreichen können. Die meisten Erfolge über Nacht beruhen auf 20 Jahren Vorbereitung und die Glühbirne von Edison hat bekanntlich erst nach tausenden Versuchen ordentlich geleuchtet. In diesem Sinne könnte es vernünftig sein, ausnahmsweise einmal kleinere Brötchen zu backen.

Oder sind Sie eher eine Couch-Potato, die sich gerne und (zu) häufig schont? Dann sagen Sie Ihrem Inneren Schweinehund mal leise Servus, treten Sie mal etwas kräftiger auf’s Gas und gönnen Sie sich die Erfahrung von: „Ja, ich hab’s geschafft!“

Fähigkeiten

Ziehen Sie einmal nüchtern Bilanz. Fragen Sie sich, welche Fähigkeiten denn idealerweise erforderlich wären, um Ihr Anliegen schwungvoll weiter zu bringen. Haben Sie den Eindruck, dass Ihnen noch Wesentliches fehlt? Dann machen Sie sich schlau, wie Sie das aufholen können. Der Weiterbildungsmarkt ist voller toller Angebote und engagierter Persönlichkeiten, die Sie sicher gerne dabei unterstützen.

Gleichzeitig: Prüfen Sie auch hier Ihre Motivation – es macht wenig Sinn, sein Seelenheil in einer weiteren Ausbildung zu suchen, wenn die Zeit einfach nur reif ist für einen Sprung in’s kalte Wasser. Die Herausforderung, die eigenen Fähigkeiten im Markt zu beweisen wird Ihnen auch ein weiterer Doktortitel nicht abnehmen.

Das rechte Maß

Sorgen Sie für ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen den Anforderungen, denen Sie sich stellen, und den Fähigkeiten, die Sie bereits entwickelt haben. Natürlich haben wir „in freier Wildbahn“ das eine oder andere Mal mit Situation umzugehen, in denen diese Ausgewogenheit nicht so leicht herzustellen ist. Doch auch ein Flugzeug befindet sich nur selten auf Idealkurs – und kommt doch in aller Regel gut an seinem Zielflughafen an. Abweichungen nach links oder rechts, nach oben oder unten gehören zum Spiel – auf die Bereitschaft und das Geschick, die vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume zu erkennen und zu nutzen kommt es an!

Wenn Sie sich dabei noch nicht sehr sicher fühlen oder den Eindruck haben, Wesentliches zu übersehen: Nehmen Sie Kontakt mit einem qualifizierten Coach Ihres Vertrauens auf. Er oder Sie wird Sie gerne dabei unterstützen, Ihren Kurs neu festzulegen und in den Korridor zurückzukehren, in dem sich „Flow“ ereignen kann.

Flow. Was, wenn grad gar nix fließt?

Eins noch. In machen Kreisen scheint es zum guten Ton zu gehören, sich über die knapp bemessene Zeit zu beklagen. Dass Wesentliches ungetan bliebe und das Leben in seiner ganzen Fülle an uns vorbeijage.

Was hält uns eigentlich davon ab, die eine oder andere Stagnationsphase auch mal … einfach zu akzeptieren? Sich Zeit zu nehmen für Liegengebliebenes? Für Spiel und Spaß mit Freunden und Familie, einen Krankenbesuch, das angestaubte Hobby aus längst vergangenen Tagen?

So manches Flow-Erlebnis ereignet sich nun einmal erst, wenn wir endlich aufhören, irgend etwas nachzujagen und stattdessen die Augen aufmachen für das, was bereits vorhanden ist.  😉

© Header Photo by Defranceschi

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