Rien ne va plus heißt es beim Roulette: Nichts geht mehr. Das Spiel ist gelaufen, der Käse gegessen – es ist was es ist.
Ähnlich, wenn Konflikte eskalieren: Die Post geht ab … und wir sind nur noch Beifahrer. Muss das so sein?
Wenn Sie sich auch manchmal fragen, was Sie tun können, damit Sie über Widrigkeiten wieder lachen können, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:
Konflikte. Vom Umgang mit Widrigem
Einer meiner frühen Kunden – eine begnadete Unternehmer-Persönlichkeit – brachte es einmal so auf den Punkt:
„Ein Unternehmer braucht zwei Eigenschaften: Er muss besessen sein von seiner Idee – und belehrbar.“
Nun sind wir zwar nicht alle im engeren Sinne unternehmerisch tätig doch scheint es sich dabei um zwei erwägenswerte Eigenschaften zu handeln: Die begeisterte Identifikation mit dem eigenen Anliegen – und die ergänzende Offenheit für die Reaktion Anderer.
Wenn eins davon unterentwickelt ist … dann wird’s – früher oder später – brenzlig.
Coaching Tipp: Konflikte auflösen
Sie haben beim Lesen dieses Textes vermutlich längst diesen einen Konflikt im Fokus, der Sie immer wieder einholt. Diese Auseinandersetzung, die in Ihrem Leben immer wieder Thema wird und wie ein trotziges Kind scheinbar keine Ruhe geben will.
Gehen wir’s an?
Nennen wir die Dinge beim Namen. Bringen Sie das Thema für sich exakt auf den Punkt. Was genau ist es, das Sie in diesen Situationen auf die Palme bringt? Immer wieder?
Als Anschaungsbeispiel eignet sich ein Klassiker: Sie fahren im Auto und Ihr Beifahrer (m/w) weiß wieder einmal alles besser. Es ist grün.
Spüren Sie die Reaktion? Bemerken Sie, wie Ihr Blut schön langsam zu köcheln beginnt?
Stop. Zuerst einmal verschaffen Sie sich jetzt wieder etwas Distanz zur Emotion.
Eine gute Möglichkeit dazu habe ich an anderer Stelle schon einmal ausführlich beschrieben.
So lösen Sie wiederkehrende Konflikte auf.
Finden Sie für sich in der für Sie typischen Konfliktsituation genau jenen Punkt, an dem Sie den konstruktiven Kontakt zu Ihrem Gegenüber gerade noch halten können – dabei geht’s meist um Millimeter.
Spulen Sie ihren gedanklichen Videorekorder genau zu jenem Bild, das Sie als Auslöser für die typische Konflikteskalation empfinden.
Im Anschauungsbeispiel: Sie fahren auf die Ampel zu. Und die schaltet gerade auf rot. Die Konfliktmaschine beginnt möglicherweise schon in diesem Augenblick leise anzulaufen.
Was genau kommt in dieser Situation zu kurz? Sind Sie so sehr von Ihrer eigenen Perspektive besessen, dass Sie den Blickwinkel Ihres Beifahrers nicht mehr wahrnehmen können? Oder sind Sie so sehr darauf fixiert, ihm oder ihr zu gefallen, dass Sie ihre eigene Perspektive aus den Augen verlieren?
Wenn Sie darauf die Antwort und eine der Situation angemessenere „Feineinstellung“ gefunden haben, dann spielen Sie Ihren gedanklichen Videorekorder so oft mit diesem neuen Drehbuch ab, bis Sie auf das, was Sie da in diesem Gedankenexperiment erfahren, körperlich positiv reagieren.
Wichtig dabei ist, dass Sie nur Ihren eigenen Part im Drehbuch umschreiben – denn auf das Verhalten Ihres Gegenübers haben Sie in den allermeisten Fällen so gut wie keinen Einfluss.
Haben Sie für sich „das rechte Maß“ zwischen eigener Perspektive und Ergänzung durch Ihr Gegenüber gefunden? Ein tiefes Aufatmen ist schon mal ein gutes körperliches Zeichen, dass die Richtung stimmt.
Und wenn Sie das, was Ihnen dabei auffällt, mit Ihrem Gegenüber auch verbal ansprechen können, dann haben Sie mit Sicherheit einen guten Schritt getan.
Ach übrigens. In letzter Zeit sehe ich bei roten Ampeln immer Dein lachendes Gesicht. Ich stell mir dann vor, wie unsere rot glühenden Köpfe langsam abkühlen. Und wenn wir uns dann wieder grün sind, können wir beschwingt weiterfahren. 😉
© Header Photo by Rainer Sturm / pixelio.de
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