Meinungen – Andere besser verstehen

Es gibt Diskussionen, die können uns wirklich auf die Palme bringen. Da werden Meinungen vertreten, Ansichten geäußert … dabei stellt es uns regelrecht die Nackenhaare auf.  

Geht es Ihnen auch manchmal so?

Dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Meinungen – Andere besser verstehen

Unlängst bin ich auf ein bitter-böses Posting gestoßen.

Der Horizont der meisten Menschen sei ein Kreis mit dem Radius null. Hat es da geheißen. Das nenne man dann einen Standpunkt.

Ich mag diesen provokativen Humor. Und für unser Anliegen ist es schon mal was, überhaupt einen Standpunkt zu haben. 😉

Sicher haben Sie bereits ein konkretes Thema, an dem sich in Ihrem Umfeld die Gemüter erhitzen. Corona selbstverständlich. Klimawandel. Privilegien und Benachteiligungen. Lehrer und Beamte. Männer und Frauen. Flüchtlinge. … usw.

Wenn Sie das rechte Thema gefunden haben, genügt oft ein kleiner Funken und wir haben sie auf dem Tisch: die helle Aufregung.

Dabei würde es hier erst richtig spannend werden.

Coaching Tipp: Meinungen

Coaching Tipp Meinungen - Andere besser verstehen. StandpunktMeinungen sind bestenfalls ein kurzes, knappes Intro in ein wirkliches Gespräch. Da werden eben diese Stand-PUNKTE vertreten, die meist nur recht verkürzt und plakativ geäußert werden.

Und in wenig qualitätsvollen Auseinandersetzungen bleibt’s auch meist dabei. „Bist jetzt dafür oder dagegen!?“ wird dann allzu früh eine Positionierung gefordert – zu einem Zeitpunkt, zu dem weder Hintergründe noch Zusammenhänge geklärt sind.

Was zu kurz kommt, ist das wirklich konstruktive aufeinander zu gehen statt sich lediglich mit etwas „auseinander“ zu setzen.

Sie haben „Ihr“ Thema noch parat. Oder?

Dann gehen Sie jetzt doch einmal versuchsweise so vor, dass Sie sich fragen, wie Ihr Gegenüber (ja, genau: der oder die mit dieser verrückten Weltanschauung!) zu dieser – aus Ihrer Sicht – schrägen Ansicht gekommen ist.

Coaching Tipp: Meinungen - Andere besser verstehen - Standpunkt_2Welche Erfahrungen, Prägungen, Erlebnisse, Ideen, Muster … mögen wohl dahinter verborgen sein? Dass ein gesunder Mensch zu einer (aus unserer Sicht) so verdrehten Meinung kommt?

Manchmal hilft schon ein kurzes „Hinschauen“, „Hinhören“, das Gegenüber besser zu verstehen.

Und gar nicht so selten entstehen in derart offenen Gesprächen völlig neue Einsichten. Richtige Aha-Erlebnisse, die uns eine ganz neue Perspektive einnehmen lassen und zu völlig neuen Lösungsmöglichkeiten führen – im privaten wie auch im beruflichen Bereich.

So können wir „Meinungsfreiheit“ als wirklich lebendigen Grundwert pflegen.  Aber halt richtig. Nicht nur auf dem Papier.

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Zwei Rosenblüten

Lebensmitte – die besten Jahre!

War’s das? Hat mich vor Jahren ein befreundeter Arzt gefragt. Er hatte sich  gerade endgültig etabliert und alles schien „auf Schiene“ zu laufen.

Ist es das? Hab ich mich selber gefragt. Als ich vor über 10 Jahren einen tollen Job aufgab und das „Abenteuer Selbständigkeit“ begann.

Das ist sie: Die Lebensmitte. Rushhour des Lebens.

Wenn Sie auch zu jenen Menschen gehören, die sich bereits ihre Sporen verdient haben und jetzt „mitten drin“ stecken: dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Lebensmitte – die besten Jahre!

Da gibt es diese Empfehlung.  Was ein Mann in seinem Leben alles verwirklicht haben sollte – und es gibt diese Liste natürlich in verschiedenen Versionen.

  • Einen Baum pflanzen.
  • Ein Haus Bauen.
  • Eine Familie gründen.
  • Ein Kind in die Welt setzen.
  • Ein Buch schreiben.

Über eine entsprechende Empfehlung für Frauen ist mir bis dato nichts bekannt – aber auch die Damenwelt ist fraglos mit einer ganzen Reihe von Ansprüchen und Erwartungshaltungen konfrontiert.

No question.

Nun haben Bäume die Eigenschaft, Früchte und Blätter zu produzieren – und eine Menge Äste, die mit einiger Regelmäßigkeit gestutzt werden wollen.

Das Haus braucht einen neuen Anstrich, die Familie will gepflegt und der Nachwuchs ausgebildet werden.

Das mit dem Buch … naja: Memoiren liegen im Trend.

Doch was tun, wenn im Spannungsfeld zwischen beruflichen Anforderungen, Erwartungen der eigenen Familie und möglicherweise bereits pflegebedürftiger Eltern … rein gar nichts mehr geht?

Coaching-Tipp: Lebensmitte – die besten Jahre!

Eins vorweg: Überforderung ist allgegenwärtige Realität und das tägliche Scheitern part of the game.

Wer seine Grenzen nicht immer wieder überschreitet schöpft sein Potenzial nicht aus.

Gerade in der Lebensmitte ist das Leben am Rande und außerhalb der Komfortzone die Normalität und die „krisenfreie Zeit“ mehr die Ausnahme als die Regel.

Mit den folgenden Erfolgsrezepten geht Vieles leichter:

1. Barmherzigkeit üben

Barmherzigkeit – was für ein Wort – in erster Linie gegenüber sich selbst.

Das Erkennen und Anerkennen eigener Grenzen ist ein guter Anfang. Bäume wachsen nun einmal nicht in den Himmel.

Wo Grenzen immer wieder gekreuzt und ausgelotet und letztlich als real anerkannt werden, können wir uns sicher sein, dass wir unser Leben in seiner ganzen Fülle ausgekostet haben.

Up to the limit. Das ist doch schon mal was, oder?

2. Die Kraftquelle entdecken – und pflegen!

Anzuerkennen, dass die offenen Baustellen nicht weniger  und die eigenen Ressourcen nicht mehr werden ist das Eine.

Das Andere ist es, eine persönliche Kraftquelle zu entdecken – und zu pflegen!

Für einen meiner ersten Kunden war es das Melken seiner Kühe.

In dieser ruhigen Zeit ließ er seinen Tag revue passieren und fand zu neuer Kraft, Inspiration und zu kreativen Lösungen für alle möglichen Probleme.

Nun hat halt nicht jeder gerade eine Kuh im Garten herumstehen.

Der regelmäßige Rückzug zu einer einfachen Tätigkeit, bei der wir das Denken einmal beiseite legen und ganz für uns sein können lässt sich aber natürlich auch anderweitig bewerkstelligen.

Vorschläge gefällig?

Gartenarbeit. Sport. Malen. Basteln. Tanzen. Kochen. Spielen.

Sagen Sie nicht, da sei nichts für Sie dabei.
Finden Sie Ihr eigenes „Ding“!

3. Humor

Humor – was täten wir, wenn wir den nicht hätten. In all seinen Formen.

Leicht und spritzig. Wild und unbändig. Dunkler, schwarzer, böser Humor.

Humor hilft, wenn mal was kaputt gegangen ist.

Humorvoll belüftet können die produzierten Scherben leichter verrotten statt zu vergammeln und aus scheinbarem Versagen wird Düngemittel für neues Wachstum.

Humor ist wenn man trotzdem lacht. 🙂

***

Sich den vielfältigen Aufgaben der Lebensmitte kraftvoll und präsent stellen – mit beiden Beinen auf der Erde, einem im Lauf der Jahre immer besseren Gespür für die tatsächlichen Grenzen und der Fähigkeit, über sich selbst zu Lachen.

Das sind sie. Die besten Jahre.

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Urlaub. Brachzeit für die Seele

Urlaub. Brachzeit für die Seele

Endlich Urlaub: Entspannen, Abschalten … Erholung und Abenteuer – es ist wieder einmal höchste Zeit dafür!

Wie nutzen Sie diese wertvollen Wochen im Jahr?

Wenn auch bei Ihnen die Liste der Ideen länger als die verfügbare Zeit ist, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Urlaub. Brachzeit für die Seele

Hand auf’s Herz: Bei wem hat das Thema Urlaub nicht schon einmal zu heftigen Konflikten in der Familie oder im Freundeskreis geführt?

Hab ich’s mir doch gedacht: niemand.
Bei mir ist es übrigens genauso.

Und es ist ja auch völlig verständlich: Im Lauf des ganzen Jahres sammeln sich Ideen, Vorhaben, Projekte an … die endlich einmal abgearbeitet werden wollen: Die neue Teichanlage im Garten, die Besteigung dieses einen besonderen Berges, der längst überfällige Ausflug in den Zoo oder ins Museum … Verwandtenbesuche, die erholsamen Tage am Wasser …

Ein Schelm, wer dabei an Stress denkt.
Aber wie kann sie denn wirklich gelingen, die erholsame Zeit?

Coaching-Tipps: Urlaub

Klar gibt es kein Patentrezept. Aber ein paar „typische“ Fallen, denen man getrost aus dem Weg gehen kann:

Tipp 1: Unterschiedliche Vorstellungen

Sie freuen sich natürlich schon lange auf diese Zeit. Ein paar Tage, in denen Ihnen keine geschäftlichen Aufgaben einen Strich durch die Rechnung machen und Sie Ihre Zeit endlich nach eigenem Gutdünken verwenden können. Denkste.

Da ist die Partnerin oder der Partner. Da sind Kinder, Verwandte … und vielleicht auch noch die eine oder andere Arbeit in Haus und Garten, die schon lange angegangen werden sollte.

Achten Sie rechtzeitig auf eine gute Mischung. Damit stellen Sie sicher, dass niemand zu kurz kommt und der Urlaub wertvolle Erlebnisse für Alle mit sich bringt. 

Tipp 2: Das geht sich locker auch noch aus

Wenn wir schon mal dabei sind, machen wir’s doch gleich konkret:

Eine Familie bestehend aus zwei Elternteilen und sagen wir zwei Kinder. Die Verwandtschaft lassen wir vereinfachender Weise mal weg – das macht nach Adam Riese: 4 Personen.

Jede/r hat so seine Wünsche. Sagen wir: zumindest 3 Dinge, die im Urlaub unbedingt geschehen sollten.

3*4=12. Wie viele Urlaubstage hatten Sie gleich nochmal?

Haben Sie den Mut, auch einmal „nein“ zu sagen. Den vollen Terminkalender haben wir das ganze Jahr über: Umso wertvoller, wenn’s im Urlaub einmal etwas lockerer angegangen werden kann und nicht schon wieder ein Ereignis das andere jagt.

Tipp 3: Rein in’s Vergnügen

Der letzte Arbeitstag steht bevor und alle Zeichen stehen auf … Sommer, Sonne, Freizeit.

Welche Vorstellungen auch immer Sie mit einem traumhaften Urlaub verbinden: Ein guter Abschluss der noch zu erledigenden Dinge vor Urlaubsantritt ist die beste Voraussetzungen dafür, dass der Urlaub dann auch gelingt und bewahrt Sie vor bösen Überraschungen nach Ihrer Rückkehr.

Der Teufel schläft nicht. Erledigen Sie Ihre Aufgaben vor Urlaubsantritt so, dass Ihnen während Ihrer wohlverdienten Auszeit möglichst nix anbrennt. 

Tipp 4: Das liebe Handy

„Du, ich geh da grad mal rüber an den Strand – Ihr könnt ja inzwischen ein Eis essen. Wir rufen uns dann später zusammen, bevor wir auf’s Schiff gehen“

Natürlich ist es praktisch, sich jederzeit kurz telefonisch erreichen zu können. Und die Infos und die Apps und Google und sowieso.

Was wir dabei verlernen ist das ganz auf sich selbst gestellt sein. Und gerade das könnte Ihren Urlaub zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen – ganz unabhängig davon, dass mit dem Handy in der Regel auch die eMails und die diversen Anrufen hereinkommen, die mit Urlaub so rein gar nichts zu tun haben.

Lassen Sie Ihr Mobiltelefon beiseite. Ausgeschaltet. Flugmodus. Batterie raus. Verstaut in der hintersten Ecke Ihres Schreibtisches. Die Welt wird die paar Tage ohne Sie auskommen. Und Ihnen wird diese wirkliche Auszeit gut tun – mit Sicherheit.

Tipp 5: Der K(r)ampf mit dem Urlaubsbudget

Also ehrlich gesagt: Mir macht es keinen Spaß, im Urlaub auf’s Geld achten zu müssen. Und Ihnen?

Gerade die Urlaubszeit verleitet uns dazu, die Dinge mal nicht so genau zu nehmen. 5e grad sein lassen und sich mal was gönnen, das man sich sonst nicht gönnt.

Und wenn Sie Ihren Urlaub gerne dort verbringen, wo viele Andere das auch tun, können Sie sicher sein: Das wird richtig schön teuer.

Legen Sie vorab ein für Sie passendes Urlaubsbudget fest. Sorgen Sie für entsprechende Highlights … und dafür, dass die Kohle nicht für unsinnige Dinge draufgeht. 

Tipp 6: Alles hat ein Ende

So wie alles hat auch die schönste Zeit im Jahr ein Ende. Gut erholt und voller Tatendrang freuen wir uns wieder auf die vielfältigen Aufgaben, vor die unser Beruf uns stellt. Oder?

Natürlich wollen wir den Urlaub bis zur letzten Stunde auskosten. Aber ist es tatsächlich sinnvoll, ihn bis zur letzten Minute im Urlaubsdomizil zu verbringen?

Wenn Sie von einer Urlaubsreise zurückkommen, gönnen Sie sich zumindest ein, zwei Tage Puffer, bevor Sie wieder in den Arbeitsalltag eintreten. 

Tipp 7: Die ersten Tage danach

„Hallo, wieder da? Wie war’s denn im Urlaub?“ – Viel Zeit bleibt in der Regel nicht, und die Alltagsroutine hat uns wieder voll im Griff.

Gut so, oder?
Schließlich lieben wir unseren Beruf.

Trotzdem macht es meist Sinn, die Maschinen etwas vorsichtig wieder hochzufahren. So können Sie Ihre positiven Urlaubsbilder länger und stärker präsent halten.

Achten Sie darauf, dass die für Sie besonders positiven Urlaubserlebnisse nicht allzu rasch in der Alltagshektik untergehen. Reservieren Sie sich ein paar Stunden für Ihr Fotoalbum, schmücken Sie Ihren Lebens- oder Arbeitsbereich mit dem einen oder anderen Mitbringsel.

***

Eine der für mich bemerkenswertesten Erfindungen der Menschheit war die Entdeckung, dass einem Acker letztlich mehr Frucht erwächst, wenn ihm in regelmäßigen Abständen eine Brachzeit gegönnt wird.

Besonders für Menschen, die sich während des Arbeitsjahres am und über ihrem individuellen Leistungslimit bewegen kann die Urlaubszeit zu einer wertvollen Brachzeit für die Seele werden.

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Schwere Eisenkette

Genug ist genug. Freiräume schaffen!

Ein bisschen was geht immer. Nur noch dieses eine Mal. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Die Liste der Allgemeinplätze, mit denn wir uns zu immer mehr und mehr antreiben ließe sich beliebig verlängern. Wozu eigentlich?

Wenn Sie auch zu jenen Menschen gehören, die sich die Latte üblicherweise  besonders hoch legen … jetzt aber merken, „genug ist genug“: dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Genug ist genug. Freiräume schaffen!

Unlängst in einem Coaching. Die ambitionierte Führungskraft eines großen Dienstleistungsunternehmens gerät an Grenzen: Stimmungsschwankungen, körperliche Reaktionen. Belastungssymptome bis zuletzt … Krankenhausaufenthalt.

„So etwas hat es bei mir in den ganzen letzten 20 Jahren nicht gegeben.“

Jetzt aber gibt’s das.

Auf der Suche nach einem vernünftigen Vorgehen nach Wiederherstellung der Gesundheit stoßen wir rasch auf ein paar pikante Herausforderungen:

  • Während des Ausfalls Liegengebliebenes muss aufgearbeitet werden.
  • Der Terminkalender ist  für die nächsten 3-6 Monate … pumpvoll.
  • Es ist höchst an der Zeit, etwas für die Gesundheit zu tun!
  • Und in Zukunft nehme ich mir wirklich endlich  mehr Zeit für mich persönlich!

Wie bitte soll das alles gehen!?

Coaching Tipp: Genug ist genug. Freiräume schaffen!

Wenn die eigene Kraft über Jahre am Leistungslimit gefordert war: Was genau hilft, dass wir uns nicht auch diesmal … heillos überfordern?

Rostige Ketten abzulegen, die uns an zerstörerische Gewohnheiten binden, ist nicht einfach. Aber es funktioniert.

So schaffen Sie sich Ihre Freiräume!

Mit den Instrumenten des Zeit- und Selbstmanagements sind Sie sicher vertraut. Sonst wäre es Ihnen ja auch nicht gelungen, derart Vieles in Ihrem beruflichen und privaten Leben unterzubringen.

Aber kennen Sie auch die „not-to-do – Liste“?

Natürlich können wir nicht unbedingt damit rechnen, dass wir einen wirklich relevanten Teil unserer bereits eingegangenen Verpflichtungen loswerden. Und nach meiner Erfahrung ist das auch gar nicht wirklich erforderlich.

Es kommt vielmehr darauf an, die eigenen Energien besser einschätzen zu lernen. Den Kontakt mit dem eigenen Erleben und den körperlichen Grenzen wieder herzustellen … und zu lernen, wieder einmal „Nein“ zu sagen. In erster Linie zu der eigenen Neigung, sich für alles und jede/n verantwortlich zu fühlen.

Die „not-to-do – Liste“

Die „not-to-do – Liste“ erstellen Sie für sich in einer günstigen Dosierung: Setzen Sie sich ein konkretes, SMARTes Ziel.

Wie oft tun Sie etwas nicht, das Sie normalerweise „mit links“ noch in Ihren vollgestopften Arbeitstag packen? Täglich 3 derartige Erfolgserlebnisse könnten schon mal ein Anfang sein. – Probieren Sie’s aus!

Nutzen Sie diese Minuten für sich. Nehmen Sie Ihren Pulsschlag bewusst wahr, atmen Sie tief durch oder beobachten Sie die Wolken vor Ihrem Bürofenster.

Sie verschaffen sich damit wieder eine konkrete Erfahrung von Freiraum. Denn in den paar Minuten, die Sie sich auf diese Weise täglich freischaufeln, kann sich ein neues Selbstempfinden einstellen.

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Der Schatten einer Person

Schattenseiten – Verborgene Potenziale

Wer spricht schon gern von ihnen: Von diesen kleinen, lästigen Eigenschaften, die wir partout nicht los werden und die uns immer wieder in den Rücken fallen, die Suppe versalzen, einen Strich durch die Rechnung machen.

Haben auch Sie manchmal die Nase voll davon und würden sich wünschen e n d l i c h einen besseren Umgang mit ihren kleinen und größeren Schwächen zu finden?

Wenn Sie den Kampf gegen ihre vermeintlichen Defizite leid sind und endlich wieder einmal frei von Versagensgefühlen atmen möchten, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Schattenseiten –  Verborgene Potenziale

Als junger Mann hatte ich einige Jahre lang in der therapeutischen Begleitung von Suchtkranken gearbeitet. Das ist mittlerweile schon über 20 Jahre her, aber damals ist mir etwas aufgefallen, das ich nicht mehr vergessen sollte:

Da waren diese vom Leben gezeichneten Menschen – meist mit einem ganzen Haufen Problemen beladen. Gleichzeitig kamen im Lauf der Zeit bei jeder und jedem deutlich Fähigkeiten zum Vorschein, die mit Sicherheit ein tragfähiges Fundament für ein suchtfreies Leben abgeben konnten.

Und nicht selten waren diese Fähigkeiten in der harten Schule der Drogenszene erlernt worden: Geschicklichkeit. Die Fähigkeit, eigene Ziele auch gegen Widerstand zu erreichen. Das Gespür für Unausgesprochenes. Einige hatten darin geradezu eine Meisterschaft entwickelt.

10 Jahre später machte ich eine ähnliche Erfahrung in ganz anderem Kontext. In der honorigen Runde international tätiger Berater- und Trainerpersönlichkeiten stellte eine Dame sich und ihre Dienstleistungen vor – begleitet von einem lapidaren Satz.

„Ungeduld ist meine größte Stärke.“

 Wieder die Begegnung mit etwas, das auf den ersten Blick als fatales Problem verstanden werden könnte.

Ungeduld. Oder Schüchternheit. Verträumtheit, der Hang zur Selbstdarstellung, fehlende Schlagfertigkeit, (Über)Engagement, Lethargie oder wie auch immer unsere „Problemzonen“ heißen.

Coaching Tipp: Schattenseiten – Verborgene Potenziale

Haben Sie Ihren ganz persönlichen „wunden Punkt“ bereits identifiziert? Jene Eigenschaft, über die Sie gerne einmal stolpern und die Sie so gar nicht an sich mögen?

Gut. Dann kann’s losgehen.

Nehmen Sie sich ein Blatt Papier zur Hand und schreiben Sie in die Mitte diese eine Eigenart, die Ihnen schon so viele Probleme bereitet hat. Ungeduld zum Beispiel.

Teilen Sie den Rest des Blattes in Quadranten: Zwei Spalten, zwei Zeilen.

Die erste Zeile ist für das reserviert, was Sie ganz persönlich betrifft – Ihre persönliche Sicht auf die Dinge: Ganz ohne „Rücksicht“ auf Andere.

Die zweite Zeile ist für das reserviert, was Ihr Umfeld betrifft – beruflich oder privat: Hier also finden dann der Franz und die Hilde, der Chef, die Mama und die Kids ihren Platz.

In die erste Spalte kommt alles, was Sie schon zur Genüge kennen: All die Kritik, die Vorwürfe und die Selbstvorwürfe, die Sie im Lauf des Lebens zum entsprechenden Thema schon eingefahren haben.

Coaching-Tipp: Schattenseiten - Verborgene Potenziale

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Beginnen Sie mal mit dieser linken Spalte – egal ob von oben oder von unten: Schreiben Sie sich stichwortartig alles das von der Leber, womit Sie sich in dem Zusammenhang immer wieder Probleme schaffen:

  • Ihr Ärger im Wartezimmer bei einem Termin, bei dem’s Verzögerungen gibt (links oben)
  • Die Unruhe, die Sie im Straßenverkehr verspüren, wenn’s staut (links oben)
  • Der Unmut Ihres Kollegen, der sich über Ihr Drängen beklagt (links unten)
  • Die Kollegin, die „mauert“, weil sie mit Ihnen nicht klar kommt (links unten)

Ja: All das ist vielleicht nicht gerade Ihre Schokoladenseite, aber warten Sie – noch sind wir nicht am Ende.

Die rechte Spalte – die hat’s in sich: Hier schreiben Sie in den oberen Quadranten alles das hinein, was Ihnen durch diese Eigenschaft bisher möglich war – die Vorteile, die Ihnen (rechts oben) und Ihrem Umfeld (rechts unten) daraus erwachsen sind:

  • Das schnelle Erreichen eines besonderen Ziels (rechts oben)
  • Ihre Position auf der Karriereleiter (rechts oben)
  • Dieser Großauftrag, den die Abteilung Ihrem beherzten Auftreten verdankte (recht unten)
  • Der ungeplante Familienurlaub, als Sie die sich plötzlich bietende Chance rechtzeitig erkannten – und nutzten (rechts unten)

So entdecken sie verborgene Potenziale

Manchmal genügt es, die Dinge mit etwas mehr Distanz anzusehen. Und Vor- und Nachteile einer bestimmten Verhaltensweise treten neutraler zu Tage.

Wenn Sie das nächste Mal mit den anstrengenderen Anteilen Ihrer Persönlichkeit konfrontiert sind, fällt Ihnen mit Sicherheit auch ein, welche Ihrer Vorzüge damit verbunden sind.

Der Rest? Ist eine Frage der Dosierung.

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