employer branding – oder: Nichts ist gefährlicher als motivierte Mitarbeitende

Das hat der Helmut Qualtinger schon gewusst. Das mit dem Motorrad, mit dem man schneller dort ist – auch wenn man nicht weiß, wohin man will.

Da werden in Personalabteilungen beträchtliche Mittel aufgebracht für Werbekampagnen zur Suche nach „high potentials“, für komplexe Bonus-Systeme, Incentives und Firmengeschenke. Respektable Programme wie „Great Place to Work“ oder „Investors in People“ werden bemüht, um sich als Arbeitgebermarke attraktiv zu positionieren: „employer branding“ heißt das auf Neudeutsch. Der spröde deutsche Begriff von der Mitarbeiterbindung kommt der Sache in manchen Fällen näher.

Du, lieber Mitarbeiter …. und du, liebe Mitarbeiterin: Mit euch heben wir die Welt aus den Angeln, erobern wir Weltmärkte und führen euch und uns zum höchsten Glück! So kommt doch zu uns: Für Erfolg und Karriere. Für Beruf und Bildung. Für das tägliche Brot, die Leidenschaft und den guten Zweck. Für Wurstsemmel, Bergquellwasser und Kantinenessen. Für gratis Festspielkarten, die firmeneigene Kletterwand und den persönlichen Parkplatz im schattigen Nirgendwo …

Da ist die Rede von kostenlosen Massagen, Fahrradhelmen … und natürlich auch vom gesunden Apfel. Alles mit einem klaren Ziel: employer branding.

„Und? Wie kommt das an?“ – frage ich.

„Sehr gut!“ höre ich. Und nach kurzem Zögern: „ So lange wir es während der Arbeitszeit anbieten und keinen Selbstbehalt einfordern.“

Und die sündteuren Weihnachtsgeschenke: Maßanzüge und Business-Kostüme für Männlein und Weiblein. Wie sind die angekommen? – Mir wird ganz flau in der Magengegend, die bittere Enttäuschung meines Gegenübers ist spürbar.

Ich verstehe das. Ist ja auch wirklich ärgerlich.

„Und welche Beteiligungsmöglichkeiten haben Ihre Mitarbeitenden?“

Das folgende Gestammel über Betriebliches Vorschlagswesen und das fast durchgängig eingeführte jährliche Mitarbeitergespräch geht irgendwie spurlos an meinen Ohren vorbei.

Wenn von employer branding die Rede sei – für welche Art von Mitarbeitenden sich das Unternehmen denn besonders attraktiv machen wolle. Höre ich mich fragen. Und lasse die Lobeshymne über Fachkompetenz, Rückgrat, Handschlagqualität und Anpacker-Mentalität über mich ergehen. Von Lebensfreude ist die Rede. Von Zielorientierung, unternehmerischem Denken und von persönlichen Werten.

Ob Menschen mit diesen Einstellungen sich von einem betrieblichen Klettergarten und kollektivem Motivations-Turnen angesprochen fühlten? Oder ob gerade dieses Verständnis von Mitarbeiterbindung zur Erschöpfung der schier unerschöpflichen „human resources“ führe?

Irgendwie habe meine provokante These schon etwas. Höre ich sagen. Und die Tonart schlägt in Moll um. Diesmal ist die Rede von Konsumhaltung in der Belegschaft und verlängerten Wochenenden. Von ausufernden Besprechungen, Hinhaltetaktik und Problem- statt Lösungsorientierung.

Was ich denn vorschlage. Höre ich sagen. Und widerstehe der Versuchung, ein Motivationstraining für die Mitarbeitenden anzubieten. Denn nichts ist gefährlicher als motivierte Mitarbeitende.

Der Fisch beginnt am Kopf zu gesunden.

Meine ich lapidar. Und empfehle eine knappe, effiziente Intervention mit den Führungskräften. Employer branding beginne mit der gelebten Führungskultur. Meine ich. Für’s Erste empfehle ich einen Halbtages-Workshop, in dem die eigenen Werthaltungen verstanden und mitgeteilt werden. In dem die konkreten Erfahrungen im Arbeitsalltag zusammengetragen und verstanden werden. In dem die Beteiligten gefragt werden, welche Prioritäten sie setzen wollten und wo die Reise denn eigentlich hin gehen solle.

Unternehmerisch denkende Menschen wollten einfach selbst gestalten. Höre ich mich sagen. Und wenn sie es schon verlernt hätten, wäre es höchste Zeit, diese Fähigkeiten wieder herauszufordern.

Von der gezielten Suche nach genau diesen Kernkompetenzen ist dann wieder die Rede. Davon, dass vielleicht etwas frischer Wind gut täte. Von der geplanten Kampagne mit dem knackigen Slogan auf leuchtendem Untergrund. Davon könne man sich eine Menge versprechen, habe die Marketing-Agentur versichert. Der Personalberater habe das ebenfalls bestätigt – und auf ein paar sehr interessante Profile hingewiesen, die gerade im Markt verfügbar seien. Alles in allem eine viel versprechende Aussicht.

Sobald dieser bevorstehende Wechsel in der Führungsebene abgeschlossen sei, solle man sich nochmals zusammensetzen. Derzeit sei das Team für so etwas noch nicht reif. Höre ich sagen. Man könne sich nicht vorstellen, dass sich die eigene Crew in ihrem derzeitigen Zustand wirklich ehrlich über „Persönliches“ wie konkrete Erfahrungen im Arbeitsalltag auszutauschen bereit sei. Und dann sei das ja vertane Zeit. Eine Umbildung der Führungsmannschaft führe natürlich viel schneller zu einer sichtbaren Veränderung.

Selbstredend. Meine ich. Und verkneife mir die Frage nach dem Ziel der Veränderung.

Da fällt mir plötzlich wieder der Helmut Qualtinger ein.

Ich bedanke mich für das Gespräch und verabschiede mich höflich. Den Namen meines Gesprächspartners setze ich auf die Liste mit den Adressen für die Weihnachtskarten. Bis dahin werde die Umbildung der Führungsebene mit Sicherheit abgeschlossen sein.

Der Fisch beginnt am Kopf zu gesunden. Fällt mir wieder ein.

Aber davon war ja schon die Rede.

Coaching Excellence – oder: Coaching Bullshit Bingo

Der Druck in der Firma wird immer heftiger, dazu der Stress mit der Familie. Und jetzt noch dieser blöde Konflikt mit Hugo. Das hat mir gerade noch gefehlt. – Es gibt Zeiten, in denen scheinbar alles schief läuft. Wer sich da noch etwas Restenergie aus diversen Freizeitaktivitäten zusammenklaut oder von der Erinnerung an den letzten Urlaub über Wasser gehalten wird, der hat’s dann gut.

Für eine Weile zumindest.

Denn steter Tropfen höhlt den Stein und knapp vor, während oder nach dem ersten Burnout trifft auch den hartgesottensten Indianer, der keinen Schmerz kennt der bittere Pfeil: Macht uns wirklich stärker, was uns nicht umbringt?

Zaghaft zwar. Gilt das Einholen von Hilfe doch immer noch als Zeichen der Schwäche – es sei denn, es handelte sich um Expertengutachten. Die sind ok. Zumindest in der männlichen Reichshälfte.

Zaghaft also. Wird zwischen heftigem Ohrensausen und kalten Schweißausbrüchen das Orakel befragt.

Heute nicht mehr mit Krähenknochen oder Buchenzweigen – nein: Statt Kristallkugel und schmuddeliger Karten in kerzenbeleuchteten Hinterzimmern wird das lichtdurchflutete Internet mit kristallklaren Suchbegriffen befragt.

Und gefunden wird … alles.

Wirklich alles.

Nennen wir den Überbegriff einmal „Coaching“ – ok soweit? Von der kreativen Verwendung des Begriffes war schon in einem früheren Beitrag die Rede.

Aber ernsthaft: Begleitung – Beratung – Coaching – Mediation – Mentoring – Supervision – Therapie – Training … und das alles in epischer Bandbreite zwischen Wochenendkurs und mehrjähriger, laufend re-zertifizierter Ausbildung auf Universitätsniveau – Qualitätsgarant ist auch das Letztere nicht.

Wie ich in so einer Situation als Betroffener reagieren würde? Spätestens nach der dritten erfolglosen Orakelbefragung – nein, ich meine natürlich Webrecherche wäre wohl ein wenig salonfähiges „Vergiss den Sch… “ zu vernehmen.

Als gelernter „selbst-ist-der-Mann“ mit Humor opferte ich ein Viertelstündchen in mein persönliches Coaching Bullshitbingo:

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Jede Krise ist eine Chance.
Umwege erhöhen die Ortskenntnis.
Urteile nie über jemanden, bevor du nicht einen Mond in seinen Mokassins gegangen bist.
Wo gehobelt wird, da fallen Späne .

Dermaßen aufgeladen ließe sich mein persönliches Notempfinden einigermaßen beruhigen und die vertraut-stumpfe Hybris zöge wieder ein.

Siehst du. Würde ich zu mir sagen.
Es wird doch nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Wird schon wieder! … und dann ginge der tägliche Terror wohl ungebremst weiter.

Wenn es dir „in guten Zeiten“ gelungen ist, dir einen verträglichen Lebensstil anzugewöhnen, ein gesundes da maßvolles Leistungsempfinden aufzubauen und ein tragfähiges persönliches Netzwerk zu pflegen – dann gratuliere: Du bist wohl immer auf der sicheren Seite geblieben und diesen Artikel zu lesen war für dich vermutlich reine Zeitverschwendung.

Sorry dafür. 😉

Wenn du dich aber – so wie ich im Übrigen auch – kräftig hinausgelehnt und das Leben mit beiden Armen angepackt hast. Dann bist du wohl das eine oder andere Mal ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Dann wurde auch schon mal Mist gebaut. Dann wird gelernt – täglich neu.

Hm.

Dann wird es wohl nicht ganz deppert sein, nach erfolgreicher Absolvierung des Tutorials „Coaching Bullshitbingo“ in den nächsten Level einzusteigen, den Anbieter-Dschungel nach dem für DICH passenden Angebot zu durchforsten und dich zu weiterem persönlichem Wachstum herausfordern zu lassen.

Coaching excellence oder Coaching Bullshit Bingo

© Defranceschi

Ach ja – und hier noch eine Ergänzung für deinen persönlichen Coaching Bullshit Bingo – Katalog:

„Keiner, der was von der Sache versteht wird dir versprechen, dass das einfach wird.“

?

Eine große moderne Bibliothek

Coaching Anthropologie – Die Sache mit dem freien Willen

Sokrates war ein Depp, oder? Der sagte ja selber, dass er nichts wisse.

Wittgenstein war etwas kluger. Der meinte immerhin, man müsse nur über diejenigen Dinge schweigen, über die man nicht reden könne. Naja. Man muss ja auch wirklich nicht zu Allem seinen Senf dazugeben. Unlängst bin ich wieder einmal auf Libet aufmerksam gemacht worden. Der behauptete, selbst der Entschluss zu handeln würde von unbewussten Gehirnprozessen gesteuert, die wir gar nicht beeinflussen könnten. Und neuere Erkenntnisse der Gehirnforschung sollen das auch noch bestätigen.

Ja spinnen die denn völlig? Für aufgeklärte IndividualistInnen ist exakt hier Schluss mit lustig: Wenn es um den freien Willen des Menschen geht.

Jetzt mal im Ernst.

Wir haben unsere Studien absolviert – die Meisten mit überdurchschnittlichem Erfolg. Unsere Meisterbriefe, Fortbildungen und Zusatzausbildungen. Unsere Matura-Zeugnisse und Hauptschulabschlüsse. Und dann noch diese jahrelange praktische Erfahrung …

Wir können schon was!

Wir unterhalten in unseren Betrieben qualitätsgesicherte Prozesse. Führen regelmäßige Mitarbeitergespräche durch. Arbeiten mit Incentives und Betriebsvereinbarungen. Arbeitszeitmodellen, Sonderrechten und Privilegien – allesamt mehr oder minder hoch komplexe Systeme, die alle das gleiche Ziel verfolgen: Sie sollen uns helfen besser zu werden.

Schneller, höher, besser zumindest als die Konk… pardon. Als der geschätzte Wettbewerb.

Was sollen da die abstrusen Erkenntnisse längst verstorbener kluger Herren, die mit Sicherheit noch nie ein Unternehmen geführt, eine Abteilung geleitet oder auch „nur“ an einer Werkbank gestanden haben?

All unsere Anstrengungen!

Unser redliches Bemühen. Was wir nicht schon alles erreicht haben! Von der Erfindung des Rades, der Dampfmaschine und der Eisenbahn über das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit bis hin zur digitalen Revolution, zu unserer heutigen an Nachhaltigkeit, Freiheit und Demokratie orientierten „Wohlstand für Alle“-Gesellschaft.

Wohlstand für alle. Zumindest für diejenigen halt, die so denken wie wir.

Ok. Ein paar Herausforderungen haben wir noch zu bewältigen. Dieses Problem mit dem Zinseszins zum Beispiel. Und die Alterspyramide. Und Haarausfall. Das Meiste liegt aber auch wirklich bloß an der Dummheit der Politik und der Raffgier von ein paar ganz wenigen Reichen. Bis auf den Haarausfall. Da können die wohl eher nichts dafür. Vermutlich.

ABER. ANSONSTEN GEHT ES UNS DOCH GUT, ODER??

Was haben wir alles mit Kraft, Wissen und Fleiß erreicht. Und mit unserem Willen natürlich. Den können wir messen. Wir können ihn trainieren. Wir sind die Schöpfer unserer eigenen Realität und formen uns die Welt grad widewide wie sie uns gefällt!

***

Es kann manchmal ganz schön herausfordernd sein, diese widersprüchlichen Aspekte unter einen Hut zu bringen. Sie zu verstehen und als sinnvolles Ganzes zu erkennen.

Aber es gibt sie nun mal. Diese kaum überhörbaren Hinweise, dass es mit der menschlichen Freiheit beileibe nicht so weit her ist, wie wir es uns gerne vorgaukeln.

Oder hatten Sie schon mal einen ernsthaften Krach mit Ihrer Frau (oder Ihrem Mann) über so etwas Banales wie eine Zahnpastatube? Meinen Sie tatsächlich, er (oder sie) würde dieses blöde Teil absichtlich offen herumliegen lassen?

Nein. Wir führen uns tatsächlich über weite Strecken unseres Lebens wie geistesabwesende Programme auf. Schöne Grüße von der Matrix, übrigens.

Wenn die Aussagen zeitgenössischer Neurowissenschaftler auch nur im Ansatz stimmen, dann müssen wir unsere Entscheidungsfreiheit unter all den Gewohnheiten und Automatismen geradezu mit dem Mikroskop suchen.

Sind denn all die modernen Angebote von Training über Coaching bis Therapie wirklich völlig umsonst?

Sollten tatsächlich diejenigen Recht behalten, die es immer schon wussten: Dass der Mensch nix dazulernt?

Ja. Meinen viele, die der Sache auf den Grund gegangen sind. Hirnforscher wie Gerhard Roth, Altmeister der Psychotherapie wie Otto Kernberg oder die diversen Vertreter des Zen.

Nein. Meinen viele, die der Sache auf den Grund gegangen sind. Die Philosophen Karl Popper und Jean Paul Sartre zum Beispiel.

Jein. Meint einer, der der Sache auf den Grund gegangen ist. Der Philosoph Arthur Schoppenhauer. Der meint, der Mensch könne zwar tun was er will, aber nicht wollen was er will.

Wozu dann dieses vorbehaltlose Getue um Selbstoptimierung, Selbsterkenntnis, Selbsterfahrung? Na – ganz einfach: Weil es in der Praxis tatsächlich funktioniert. Uns selbst wahrzunehmen, zu beobachten und mit uns selbst etwas vertrauter werden. Das kann schon was.

Sag mal: Merkst du eigentlich, was du da machst?

Ja – so kann das funktionieren: Konsequentes, kontinuierliches Hinschauen auf das, was sich in uns tatsächlich abspielt. Was uns im konkreten (Geschäfts)Alltag auffällt und von Bedeutung erscheint.

Nur, dass es eben nicht bei der Momentaufnahme bleibt. Kein one-night-stand der Selbsterkenntnis, sondern verlässliches, regelmäßiges Üben.

Erkennen von Mustern. Vertraut werden mit ihnen. Neues ausprobieren. Spielräume erweitern. Dran bleiben. … Und daraus kein Drama machen, wenn Vieles sich doch immer wieder zu wiederholen scheint.

Wer sich nicht unter Druck setzt und meint, seine ganze Welt in wenigen Tagen niederreißen und neu zusammenbauen zu müssen, kann davon enorm profitieren.

Möglicherweise ergibt sich dann mal die Gelegenheit, sich mit den Herren Sokrates, Wittgenstein und Libet auf einen Kaffee zusammen zu setzen. Darüber zu staunen, wie wenig tatsächlich in unserer eigenen Hand liegt.

Und gleichzeitig ein bisschen geduldiger mit sich selbst zu sein. Respektvoller mit den eigenen Grenzen umzugehen – und gerade dadurch enorm viel mehr Spielraum zu gewinnen.

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Eine Toilette, die wie ein Frosch aussieht

Innovation – Kämpfst du noch oder erneuerst du schon?

Sie steht im business-speach Ranking ganz weit oben: die Innovation. Und zu Recht, ist sie doch einer der mächtigsten Angelpunkte für eine ganze Reihe mehr oder weniger löblicher Ziele.

Den Wettbewerb dominieren zum Beispiel. Das Leben mit neuen Produkten leichter und angenehmer machen zum Beispiel. Die überfällige Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise sicher auch irgendwann.

Doch wie können wir Rahmenbedingungen schaffen, unter denen das Neue gedeihen kann?

So können wir die Entwicklung einer Innovation fördern

Mit Geld – dem Düngemittel. Klar sind Innovationen eine Frage des Geldes. Und deshalb gibt es auch eine ganze Reihe entsprechender Förderinstrumente.

Schön und hilfreich – aber letztlich doch nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs.

Mit Führungskompetenz – dem Gärtner. Zumindest wenn wir wollen, dass die neuen Ideen nicht nur im eigenen Haus geboren sondern hier auch verwertet werden. Nicht selten drücken sich die kreativen Köpfe diesbezüglich lernresistenter Unternehmen im Gründerservice der Wirtschaftskammer die Klinke in die Hand.

Mit „Zuckerbrot, Peitsche und Leadership“ lassen sich die Überlebenschancen einer Innovation schon deutlich verbessern.

Mit Unternehmenskultur – dem Boden. Ja. Auch Unternehmen haben einen Charakter. Sie leben in unterschiedlichen Wertewelten, pflegen andere Umgangsformen und zeigen sich ganz anders vor ihren Kunden.

Die Bodenzusammensetzung des eigenen Unternehmens zu erkennen ist gar nicht so einfach. Wirklich versiert können damit eigentlich nur diejenigen umgehen, die kontinuierlich für eine moderate Fluktuationsrate von ein paar Prozent pro Jahr sorgen – auch in der Führungsmannschaft! – oder sich eben externes Feedback holen.

Es macht wenig Sinn, in einen Kartoffelacker Heidelbeeren zu pflanzen.

Doch wie schaffen wir überhaupt die Voraussetzung dafür, dass einem oder einer gewitzten Technik-Nerd beim Zähne putzen oder wo auch immer plötzlich dieses Heureka-Erlebnis einfährt und eine neue Idee geboren wird?

Mit Freiraum für Ideen – den Samen und Setzlingen. Hier sprechen wir von der persönlichen Kultur eines und einer jeden Mitarbeiterin des Unternehmens. Um im eigenen Fach wirklich top zu sein reicht es eben nicht, ständig auf Hochtouren zu laufen und in kürzester Zeit den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen – entsprechende Burnout-, Boreout- und Dropout-Raten sprechen seit Jahren Bände darüber.

Praxis-Tipp

Dem Augustinermönch und Reformator Martin Luther wird nachgesagt, er habe sein persönliches Heureka auf dem stillen Örtchen erlebt.

Dass ein flächendeckendes upgrade der Sanitäranlagen in unseren Unternehmen tatsächlich zur Steigerung unserer Innovationspotenz führt halte ich eher für unwahrscheinlich.

Ab und zu einmal ein paar Minuten innezuhalten, sich zu orientieren und das eigene Tun einer kritischen Selbstreflexion zu unterziehen.

Das bringt neue Samenkörner und Setzlinge in den müdesten Acker.

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Eine Person, die auf einen Kompass sieht

Coaching – So finden Sie das passende Angebot

Wenn Sie sich ein neues Paar Schuhe kaufen wollen, ist die Gefahr recht gering, dass Ihnen Räucherlachs angeboten wird. Ganz anders beim Thema „Coaching“. Nach wie vor ist es … nun sagen wir einmal … „bunt“, was unter diesem Titel so alles angeboten, aber auch gesucht wird.

Sie finden das Beispiel mit den Schuhen und dem Räucherlachs etwas weit hergeholt? Keineswegs. Beide Produkte sind primär tierische Produkte, sind im Einzelhandel zu finden – und erhöhen die Lebensqualität dessen der sie erwirbt.

Ähnliches gilt für den Bereich Coaching. In jedem Fall handelt es sich um eine Dienstleistung, sie wird von einer Person angeboten, die sich dafür in aller Regel mit viel Herzblut und Engagement umfassend qualifiziert hat – und sie soll einen ganz konkreten Nutzen entfalten.

Dann hat es sich aber auch schon. Denn ob es ein „gutes“ oder „weniger gutes“ Coaching wird, liegt vor allem daran, ob Anbieter/in und Abnehmer/in vom Selben reden wenn Sie das selbe Wort verwenden: Coaching.

Worum genau geht es nun?

Coaching © Defranceschi Michael

Praxis-Tipp

Üblicherweise werden professionelle Anbieter vor Einstieg in das Coaching ein Gespräch zur Auftragsklärung anbieten. Je klarer Sie hier Ihre Erwartungen formulieren können, umso besser die Voraussetzungen für eine gute Entscheidung – und eine wirklich erfolgreiche Zusammenarbeit.
Egal, welchen Namen Sie dem Kind dann letztlich geben.
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