Werte statt Worte

Werte sind Wegweiser, die unserem Handeln eine Richtung geben – Werte statt Worte: Als Unternehmen, als Teams, als Persönlichkeiten. Im Beruf wie im Privatleben.

Bestenfalls.

Allzu bekannt sind die kraftlosen Leitbilder, die in den Gängen mancher Chefetage hängen – Worte statt Werte … verstaubt und wirkungslos.

Allzu bekannt sind auch jene, die sich mit ihren Werten weit hinauslehnen … zumindest, wenn es darum geht, Anderen anzuschaffen, wie sie zu leben haben.

Wie aber kommen wir zu wirklich wirksamen Werten?

Tipp: Beginnen Sie heute noch damit, tatsächlich vorhandene Werthaltungen zu erkennen und von leeren Worten zu unterscheiden! – Wie?

Weiterlesen: Werteentwicklung

© Photo by carolyn christine on Unsplash

Werte & Wirksamkeit

Werte sind Wegweiser, die unserem Handeln eine Richtung geben: Als Unternehmen, als Teams, für Persönlichkeiten. Im Beruf wie im Privatleben.

Werte statt Worte

Werteentwicklung

Traditionelle Werte

Wider-Werte

Integrierte Werthaltungen

Nützliche Werthaltungen

Werterahmen

Werte wie Blendgranaten

Werte sind Wegweiser

Werte sind Wegweiser, die unserem Handeln eine Richtung geben: Als Unternehmen, als Teams, für Persönlichkeiten. Im Beruf wie im Privatleben.

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Glaskugel, in der sich die Welt spiegelt

Entscheiden – Realität und Wirklichkeit


Sie sind ein grundvernünftiger Mensch und verlassen sich bei Ihren Entscheidungen nicht gerne auf die Anzahl der Blütenblätter eines Gänseblümchens? Entscheiden lieber auf einer soliden Grundlage?

Im folgenden Coaching Tipp erfahren Sie, wie die Unterscheidung zwischen „Realität“ und „Wirklichkeit“ Ihnen dabei helfen kann, aus Entscheidungssituationen das Beste zu machen!

Entscheidungen erfordern Klarheit. Entweder – oder. Ja oder nein, Schwarz oder Weiß. Wer bei seinen Entscheidungen jedoch Realität und Wirklichkeit gleichermaßen berücksichtigt, kann sich auf so manches Abenteuer gefasst machen, das eine scheinbar einfache Entscheidungsfrage auslöst: Willst du dir als Firmenwagen einen Tesla kaufen?

Entscheiden – Realität und Wirklichkeit

Coaching-Tipp: Entscheiden - Realität und Wirklichkeit

Defranceschi © 

Die Realität ist für dich und mich die selbe: Farbwerte sind exakt festgelegt, wir alle wissen, was unter „Messer und Gabel“ zu verstehen ist und es steht außer Streit, was ein Kuss ist.

Die damit verbundenen Wirklichkeiten können jedoch sehr unterschiedlich sein: Die Farbe weiß wird in westlichen Ländern mit Reinheit, in Asien mit Trauer assoziiert. Beim Gedanken an „Messer und Gabel“ läuft nur einem kleinen Teil der Weltbevölkerung das Wasser im Mund zusammen – weltweit sind Stäbchen, das durchaus gepflegte Essen mit den Händen oder das Schlürfen aus entsprechenden Behältnissen state of the art. Und welche Bedeutung einem Kuss beigemessen wird, darüber sind sich nicht einmal die Kids einer einzigen Schulklasse einig.

Realität und Wirklichkeit können also völlig unterschiedliche Aspekte eines Sachverhalts sein – selbst bei scheinbar banalen Fällen wie der Auswahl eines Automobils. Umso mehr, wenn es um Zwischenmenschliches geht.

Coaching Tipp: Entscheiden – Realität und Wirklichkeit

Solide Entscheidungen berücksichtigen Realität und Wirklichkeit gleichermaßen – versuchen Sie es bei nächster Gelegenheit einmal mit diesem Selbstcoaching-Tool:

Schritt 1: Sammeln

Nehmen Sie wie beim Coaching-Tipp zum Thema Entscheidungsfindung ein Blatt Papier zur Hand und zeichnen Sie eine Matrix mit sechs Feldern auf:

Die X-Achse betrachten wir als Beziehungsachse mit den Kategorien „ich“ – „wir“ – „du“ (oder „die Anderen,wenn von der Angelegenheit ein größerer Personenkreis betroffen ist).

Die Y-Achse bildet die Aspektachse mit den beiden Kategorien „Realität“ und „Wirklichkeit“ ab.

Bei komplexeren Themen kann es schon mal sinnvoll sein, die Matrix als Puzzle aus 6 ganzen Seiten zu erstellen.

Coaching-Tool: Entscheiden - Realität und Wirklichkeit

Coaching Tool „Entscheiden“ – anklicken, ausdrucken, verwenden. Defranceschi © 

Jetzt nehmen Sie einen Stift zur Hand und tragen alle Informationen in das entsprechende Feld ein, die Sie bereits gesammelt haben. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf, ohne sich selbst dabei zu zensurieren – nehmen Sie sich dafür 10 bis 15 Minuten Zeit:

  • Sie wollten sich als Firmenwagen einen Tesla kaufen? ich – Realität
  • Für Sie bedeutet diese Marke „Erfolg“? ich – Wirklichkeit
  • Ihr Chef sieht darin Verschwendung? du – Wirklichkeit
  • Sie können ein interessantes Angebot eines vertrauenswürdigen Händlers vorlegen? wir – Realität
  • Ihr Chef legt Ihnen 3 günstigere Alternativen zur Auswahl vor? wir – Realität
  • Sie können sich für keines der 3 Modelle erwärmen? ich – Wirklichkeit
  • Das Thema beginnt, Ihre Beziehung zu Ihrem Chef zu belasten? wir – Wirklichkeit

Schritt 2: Muster Erkennen

Wo sind die Felder, die überquellen vor Informationen – und wo jene, in denen Sie wenig oder vielleicht gar nichts eingetragen haben? Wir alle haben Gewohnheiten und pflegen Betrachtungsweisen, die uns allzu häufig kaum bewusst sind. Mit dieser einfachen Methode des Aspekte-Sammelns und –Kategorisierens machen Sie sich Ihre Denkspuren sichtbar … und damit verfügbar:

  1. Habe ich bei meinen Überlegungen alles berücksichtigt oder fehlen wesentliche Aspekte?
  2. Sehe ich das wirklich so oder ist meine Einschätzung „nur“ das Ergebnis meiner Gewohnheiten?
  3. Hilft mir diese Art mit dem Thema umzugehen tatsächlich weiter oder behindert sie mich eher?

Schritt 3: Fehlendes Ergänzen

Sie haben also möglicherweise erkannt, dass Sie Ihre eigene Wirklichkeit sehr stark berücksichtigen und die gemeinsame Realität und Wirklichkeit im Unternehmen aus dem Blick verloren haben – oder umgekehrt?

Kein Problem: Jetzt, da Sie diese Verzerrung erkannt haben, tun Sie sich deutlich leichter, das noch Fehlende zu ergänzen: Tun sie es und tragen Sie auch diese weiteren Aspekte in Ihrer Matrix ein – vielleicht mit einer anderen Farbe?

Schritt 4: Auswerten

Sie haben jetzt alle Aspekte des betreffenden Themas gesammelt? Sind zuversichtlich, dass Sie nichts Wesentliches mehr übersehen haben? Gut: Dann geht es jetzt an’s Auswerten:

Gehen Sie Feld für Feld durch und fassen Sie alle dort enthaltenen Einträge zusammen: Macht Ihnen das, was Sie dort lesen, Mut? Gibt es Ihnen Kraft und Zuversicht? Dann geben Sie dem Feld ein „+“ … oder vielleicht sogar ein „++“?

Verursachen Ihnen die dort enthaltenen Aspekte Kopfweh, wirken belastend oder kräfteraubend? Dann geben Sie dem Feld ein „-“ … oder vielleicht sogar ein „- -“?

Sie können hier nach Belieben mit Größe, Farbe oder mit Zahlenwerten und Skalen experimentieren – das Wichtigste ist, dass Sie sich ein vertiefendes Verständnis für Ihr Thema verschaffen: Betrachten Sie jetzt die „Spalten- und Zeilensummen“.

Wenn Sie die Spalten „ich“, „wir“ und „du“ zusammenfassen – gibt es eine Kategorie, die deutlich mehr positive Aspekte aus Realität und Wirklichkeit enthält oder sind die Kategorien ausgeglichen? Ist die „Wir-Dimension“ positiv hinterlegt und Sie erkennen, dass Sie gemeinsam am selben Strang ziehen oder kommen da eher Zweifel auf? Dann möchten Sie vielleicht etwas mehr Energie für den Zusammenhalt investieren … oder Sie erkennen, dass die Zeit reif ist für eine Veränderung?

Wenn Sie die Zeilen Realität und Wirklichkeit zusammenfassen – haben Sie zu Realität und Wirklichkeit einen ausgewogenen Zugang? Oder möchten Sie vielleicht einmal dem weniger beachteten Aspekt etwas mehr Aufmerksamkeit schenken?

Entscheiden – Realität und Wirklichkeit

Wundern Sie sich bitte nicht, wenn Ihnen die ernsthafte Auseinandersetzung mit einer scheinbar simplen Entscheidungsfrage wie der nach dem Erwerb einer spezifischen Automarke Antworten auf Fragen gibt, die Sie zuvor gar nie gestellt hatten. Das ausgewogene Einbeziehen von Realität und Wirklichkeit führt gerne zu solchen völlig unerwarteten Ergebnissen. 😉

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Business mal ganz anders

Günther ist Chef der Entwicklungsabteilung. In Wirklichkeit aber treffen die Entscheidungen Melanie und Martin – die beiden haben wirklich etwas zu sagen.

Warum ist das so? Weil man ihnen tatsächlich vertraut, weil sie kluge Entscheidungen treffen. Tragfähige, für alle nachvollziehbare Entscheidungen, bei denen man einfach merkt, dass sie überlegt sind und „passen“. Weil sie die Fähigkeiten und Grenzen des Teams berücksichtigen.

Business Realität: Hard Facts

Realität ist, was real ist: objektiv überprüfbare Umstände, die außer Streit stehen. Zahlen, Daten, Fakten.

Günther ist Chef. Sohn des Eigentümers und im Betrieb bereits als dessen Nachfolger vorgestellt.

Toni ist seit 20 Jahren im Betrieb, akademisch ausgebildeter, mehrfach zertifizierter Experte, laufend auf Fortbildungen.

Imelda ist Quereinsteigerin und erst seit 3 Monaten mit von der Partie. Sie hat sich noch nicht ganz in die eingespielten Abläufe eingelebt.

Martin und Melanie haben beide eine Lehre in einer anderen Branche absolviert und sind seit 5 bzw. 6 Jahren im Team.

Business Wirklichkeit: Soft Skills

Wirklichkeit hingegen ist, was wirksam ist: subjektiv empfundene Umstände, die ungehindert ihren Einfluss ausüben, auch wenn wochenlang über sie gestritten werden könnte:

Günter ist sympathisch oder unsympathisch. Arrogant oder liebenswürdig. Verwöhnt oder erfolgshungrig. Selbstdarsteller, Alpha-Tier … oder einfach nur unter Leistungsdruck?

Toni ist eingebildet, pedantisch und mieselsüchtig … oder doch einfach exakt, verantwortungsbewusst, genau? Ein Alibi um Qualität hervorzustreichen … oder der, der tatsächlich am Ende des Tages die Qualität garantiert?

Imelda ist dynamisch, lustig, erfrischend … oder doch nur oberflächlich? Eine Querdenkerin mit neuen, guten Ideen. Zu eigensinnig, sich in gewachsene Strukturen einzufügen … oder doch die Frau, die anstehende Veränderungen endlich einmahnt?

Martin und Melanie – das „winning team“. Die eigentliche Triebfeder des Teams … oder die, die am Stuhl des Chefs sägen?

Business Dinosaurier

Business Dinosaurier

Eva Patz ©

Es gibt sie noch: Dinosaurier-Unternehmen, in denen Entscheidungen per ordre de mufti ausgegeben und „ausgerollt“ werden. Fachexpertisen, Handlungsempfehlungen, Schulungen. Aber wie lange noch? Entscheidungen über hierarchische Strukturen zu entwickeln benötigt Zeit und ist aufgrund fehlender Marktnähe fehleranfällig. Und das „Ausrollen“ entsprechender Lösungen auf gut gepflasterten Einbahnstraßen hinterlässt allzu oft jedes Engangement vernichtende Spuren in der Unternehmenskultur.

Agile Unternehmen haben hier längst die Nase vorne. Die meisten Teamprobleme lösen sich, wenn Hard Facts und Soft Skills gleichermaßen berücksichtigt werden – die dafür erforderlichen Kompetenzen lassen sich lernen:

Hard Facts – der ungetrübte Blick auf die Realität des Business

Zahlen, Daten, Fakten. Das konkrete Produkt oder die konkrete Dienstleistung mit ihren Stärken und Schwächen. Die Rückmeldungen aus der Produktion, von Marketing, Vertrieb und Kunden. Liquidität und Rentabilität. Die Aktivitäten von Mitbewerbern, neue Entwicklungen in der Branche und der Gesellschaft.

Vorurteile, Bewertungen und persönliche Befindlichkeiten tun hier rein gar nichts zur Sache. Sie verstellen nur den Blick für das, was ist.

Soft Skills – Offenheit für die Menschen hinter dem Business

Was ist dir an deinem Job wirklich wichtig? Worum geht’s dir dabei? Was begeistert dich oder behindert dich? Wie spricht dich selbst das Produkt oder die Dienstleistung an – ist es etwas, mit dem du dich identifizieren kannst? Menschen haben ein gutes Gespür für „stimmige“ Angebote, Produkte und Dienstleistungen. Um Menschen für eine echte Zusammenarbeit zu gewinnen, muss sich das Angebot an den ganzen Menschen richten ohne ihn oder sie auf eine rein berufliche Funktion zu reduzieren.

Erwartungen, Vorschriften und Normierungen tun hier rein gar nichts zur Sache. Sie verstellen nur den Blick für das, was ist.

Business mal ganz anders

Hard Facts und Soft Skills wachsen häufig auf völlig unterschiedlichen Äckern. Sie gemeinsam zu kultivieren führt meist zu ganz neuen, unerwarteten Ergebnissen.

Und darauf lässt sich getrost ein mal ganz anderes Business aufbauen. 😉

rot leuchtende Sturmwolken über dem Meer

Erzielen – alles ist machbar?

Wer hat das Rad erfunden, die Glühlampe, das Internet? Große Taten haben viele Väter und Mütter, von denen die meisten ungenannt bleiben – allzu oft auch unerkannt. Doch wie packen wir es an, wenn wir nennenswerte, beständige Erfolge erzielen wollen?

Die Frage, wie wir mit uns selbst und miteinander umgehen, ist dabei kritischer Erfolgsfaktor.

Erzielen – alles ist machbar?

„Wer seinen Zielhafen nicht kennt, für den ist kein Wind der Richtige“ – hat schon der römische Philosoph Seneca erkannt. Es ist fraglos eine herausragende Fähigkeit, klare Ziele zu finden, zu formulieren … und umzusetzen. Wenn da nur nicht dieses lästige Problem wäre, dass sich die Umstände schon geändert haben noch bevor wir mit unserem Engagement auch nur bis zur Formulierung eines möglichen Ziels kommen.

Zumindest in größeren Unternehmen mit reiferen Organisationsformen haben sich über Jahr(zehnt)e Strukturen entwickelt, die uns immer mehr zum Hemmschuh werden. Wir beurteilen die Leistung unserer Mitarbeitenden aufgrund von Kriterien, die sich vor 10 oder 20 Jahren als günstig erwiesen hatten und übersehen dabei, dass es in manchen Situationen völlig neuer – mitunter sogar konträrer – Vorgehensweisen bedarf, um erfolgreich zu sein. Was bei Zeiten als unprofessionell und schlampig ausgearbeitet in hohem Bogen zurückgewiesen worden wäre, ruft heute mitunter ganz gegenteilige Reaktionen hervor:

Geht das nicht schneller? Bitte verliere dich nicht in Nebenthemen, wir müssen liefern, liefern, liefern! …

Leadership und förderliche Formen der Zusammenarbeit lassen sich lernen. Die Frage, wie wir mit uns selbst und miteinander umgehen, ist dabei kritischer Erfolgsfaktor.

Die neue Leiterin der Finanzabteilung eines Automobilzulieferers steht seit Monaten unter Starkstrom. Sie hat ihr zusammengewürfeltes Team nach einer Standortschließung in einem desolaten Zustand übernommen, wird von verschiedensten Seiten mit Aufgaben überhäuft und ist dabei in ihrer Rolle als Führungskraft selbst noch nicht ganz trittsicher. Die äußeren Anforderungen werfen sie immer wieder auf eine ganz persönliche, dabei allzu menschliche Frage zurück: Bin ich gut genug?

Wo der Sturm heftig tobt sind äußere Rahmenbedingungen oft nur mehr in geringem Maße gestaltbar und Ressourcen mitunter extrem beschränkt. Da kann es schon mal als hehres Ziel gelten, Schiff und Mannschaft irgendwie über Wasser zu halten – sein Bestes zu geben, um den Schaden soweit wie irgendwie möglich in Grenzen zu halten.

Derart „sturmerprobte“ Persönlichkeiten können ihrer Mannschaft vor allem Eines geben: Sicherheit, auch wenn weit und breit kein Zielhafen mehr in Sicht- und Reichweite ist.

© Photo by Johannes Plenio on Unsplash