Ein nachdenklicher Smiley auf einem Mobiltelefon

Jenseits von wichtig und dringend

Alles klar bei dir? – Bestens! Immer viel los, aber nichts zu klagen. Und bei dir?

Ja. Alles im grünen Bereich. Halt ständig was los.

Ist ja auch gut so. Wer rastet, der rostet!

Sie kennen solche Gesprächsrituale aus ihrem eigenen Leben? Vielleicht finden diese sogar … für Ihren Geschmack fast ein bisschen zu häufig statt? Dann könnte der folgende Coaching Tipp für Sie hilfreich sein:

Wichtig und dringend!

Elegant springen Sie zwischen den unterschiedlichsten Herausforderungen hin und her: Berufliches und Privates, Persönliches und Belangloses. Liegengebliebenes und längst Herbeigesehntes. Und zwischendurch noch ein paar Erledigungen.

Stehen bleiben ist … echt ein bisschen schwierig. Man kommt so schnell aus dem Tritt – und dann ist das Wieder-hinein-finden in die alltäglichen Abläufe gar nicht mehr so einfach.

Also lieber gleich „dran bleiben“. Auch in der Freizeit: Mach was! Nütze den Tag!

Und schön langsam wird der Horizont eng, die Aufmerksamkeit nimmt ab, die Freude erstickt, das Leben erstirbt … echt? Echt.

Coaching Tipp: Jenseits von wichtig und dringend

Das sogenannt „Eisenhower-Prinzip“ ist ein wirksames Tool aus dem Zeitmanagement. Sie ordnen Ihre Aufgaben den vier Quadranten zu … und stellen fest, dass Sie weit mehr aus Ihrem Alltag herausholen könnten. So weit, so realistisch.

Coaching-Tipp: Jenseits von wichtig und dringend: Das Eisenhower-Prinzip

Das Eisenhower-Prinzip: Hilfreich zur Organisation von Aufgaben – © Defranceschi

Wer über eine gute Grundstruktur verfügt, dem ist dieses einfache Modell im Alltag ein hervorragender Kompass zur Selbstorganisation: Was wichtig und dringend ist, wird sofort und selbst erledigt. Wichtiges, das nicht dringend ist, wird auf Termin gelegt. Dringendes, das nicht wichtig ist, wird delegiert … und von allem was weder wichtig noch dringend ist, lassen wir gefälligst die Finger. So weit so unrealistisch.

Coaching-Tipp: Jenseits von wichtig und dringend: Das Eisenhower-Prinzip

Das Eisenhower-Prinzip in der Praxis – © Defranceschi

Erstens haben Sie nicht immer eine geeignete Person zur Verfügung, die sich um Ihnen lästige Unwichtigkeiten kümmert, zweitens wird diese Person damit auf Dauer auch keine große Freude haben und drittens … gibt es eine ganze Menge Dinge, die weder wichtig noch dringend sind, von denen Sie aber mit Sicherheit die Finger NICHT lassen werden – ganz einfach, weil sie Ihnen Spaß machen. Weil es nur Sie tun können. Oder weil sie es tun, ohne dafür einen wirklichen Grund zu benötigen.

Jenseits von wichtig und dringend.

Eine vernünftige Form des Zeitmanagements hilft Ihnen, sich selbst und Ihre Aufgaben in den Griff zu bekommen – zu einer effizienten Arbeitsweise zu finden und ein angemessenes Leistungsniveau zu erreichen.

  1. Voraussetzungen schaffen

Herrin oder Herr Ihrer eigenen Zeit zu sein, können und müssen Sie trainieren, sonst wird das nichts. Wenn Sie hier Verbesserungspotenzial erkennen, dann drucken Sie sich die unten abgebildete Arbeitsvorlage aus und beginnen Sie noch heute, etwas mehr Ordnung in Ihr Leben zu bringen. Tragen Sie zuerst die offenen Aufgaben zusammen, übertragen Sie anschließend der Übersicht halber nur die Nummern Ihrer Aufgaben in die jeweiligen Quadranten … und dann verfahren Sie so weit es geht nach den oben genannten Prinzipien – Mit etwas Flexibilität bekommen Sie das hin. Sie müssen es nur tun und werden damit auch rasch echte Erfolge erzielen.

Coaching-Tipp: Jenseits von wichtig und dringend

Arbeitsvorlage „Eisenhower“ – einfach anklicken, ausdrucken … und regelmäßig einsetzen! – © Defranceschi

Wenn Sie jedoch etwas wirklich Wertvolles schaffen wollen, müssen Sie einen Schritt weiter gehen: Schaffen Sie sich Freiraum!

  1. Freiraum schaffen

Nennen Sie es Meditation. Nennen Sie es Kunst(genuss). Nennen Sie es Sport. Wie auch immer die bevorzugte Sprache Ihrer persönlichen Entwicklung lautet: Stellen Sie seelisches Brachland zur Verfügung! – Einen Freiraum, in dem sich unverzweckt, zwanglos und bedingungslos entwickeln kann, was sich entwickeln mag. Sie werden sehen: Das ist … dann noch einmal ganz eine andere Geschichte. Denn Sie können es eben nicht mehr „tun“, werden lernen müssen, sich ganz entgegen der antrainierten Effizienz-Maxime zu verhalten … und sollten auch nicht allzu sehr auf rasche Erfolge setzen.

Denn allzu schnell wird aus dem Freiraum ein neues Gefängnis, werden sportliche Betätigung, Kunst(genuss) oder Meditation zur lästigen Pflicht.

Die große Kunst des kleinen Unterschieds

Effizienz trainieren, um sie dann wieder loszulassen. Freiräume schaffen, die nicht genutzt werden sollen. Tun, was nicht getan werden kann. Das kann ganz schön verwirren.

Wenn Sie sich jetzt fragen, ob Sie mit „mehr Eisenhower“ oder mit „mehr Freiraum“ besser bedient sind, dann werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit profitieren, wenn Sie mit Eisenhower noch ein wenig an Ihrer Effizienz arbeiten.

Es zieht Sie zu „mehr Freiraum“ hin? Dann überprüfen Sie genau Ihre Motivation: Sofern der Wunsch überwiegt, eher etwas Lästiges loszuwerden als etwas Neues zu entdecken, dann sollten Sie dem guten alten Eisenhower ebenfalls nochmals eine Chance geben.

Es zieht Sie zu „mehr Eisenhower“ hin, Sie erzielen damit aber keine Fortschritte mehr? Ihr Alltag gestaltet sich recht überschaubar, gleichzeitig verspüren Sie den Drang nach Neuem, Wesentlicherem?

Dann: Verschaffen Sie sich um Himmels Willen den Freiraum, den Sie für Ihre weitere Entwicklung benötigen!

© Header Photo by Markus Winkler on Unsplash

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