Menschenorientierte Führung

Prof. Dr. Rudolf Steiger ist Führungsexperte, emeritierter Titularprofessor für Menschenführung und Kommunikation an der ETH Zürich, Vortragender und Autor.

In seinem Hauptwerk „Menschenorientierte Führung“ formuliert er in 22 zeitlos gültigen und leicht verständlichen Thesen  seinen zutiefst menschlichen und authentischen Anspruch an Führungskräfte – hier ein Expertengespräch mit ihm:

Warum sagen Sie, dass in der menschenorientierten Führung die ein Ergebnis bestimmenden Faktoren oft wichtiger sind als das Ergebnis selbst?

Wer als Führungskraft nur Ergebnisse beurteilt und nicht die das Ergebnis bestimmenden Ursachen und Faktoren kennt, kommt mit seiner Reaktion in der Regel zu spät. Dazu ein Beispiel:

Hat tatsächlich nur das verlockende Angebot der Konkurrenzfirma oder das gespannte Arbeitsklima in unserer Abteilung zu seiner Kündigung geführt?

Langfristig und nachhaltig Erfolg haben kann nur, wer die das Führungsergebnis prägenden Faktoren systematisch analysiert, um frühzeitig die positiven zu verstärken und die negativen zu minimieren!

Sie postulieren, dass Beachtung wichtiger sei als Lob und Tadel. Wie soll man das verstehen?

Mitarbeitende möchten in erster Linie als Menschen beachtet werden und nicht nur abwechslungsweise als Empfänger von Lob und/oder Tadel. Dabei sollten Führungskräfte auch immer wieder realisieren, dass selbst eine negative Zuwendung von den meisten Menschen besser ertragen wird als gar keine.

Etwas vom Schlimmsten im zwischenmenschlichen Bereich, übrigens auch in der Familie und vor allem für Kinder und Jugendliche, ist das Übersehen-Werden!

Was verstehen Sie im Führungsalltag unter hilfreichen Kontrollen?

Zum Führungsprozess gehören selbstverständlich auch Kontrollen, um den Soll- mit dem Ist-Zustand zu vergleichen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen Kontrollen sollten nicht nur beleuchten, was allenfalls falsch oder ungenügend, sondern auch, was fehlerfrei und rasch erledigt worden ist.

Wenn Kontrollen in einem Klima des gegenseitiges Vertrauens und respektvoll durchgeführt werden, kann glaubwürdig von effizienter und menschenorientierter Führung gesprochen werden!

Loyalität – auch von oben nach unten, ist eine Ihrer zentralen Forderungen. Warum?

Von Mitarbeitenden, die keine Loyalität von ihren Chefs und ihren Unternehmen erfahren, kann längerfristig auch keine Loyalität von unten nach oben erwartet werden. Aber Loyalität von unten nach oben darf nicht mit blindem Gehorsam unter Ausschalten der persönlichen Verantwortung verwechselt werden, und Loyalität von oben nach unten bedeutet in keiner Weise, fahrlässig begangene Fehler zu decken!

Sie plädieren dafür, als Führungskraft ein Vorbild zu sein und Werte zu vermitteln. Was genau meinen Sie damit?

Vorbild sein ist die einfachste und zugleich anforderungsreichste Methode der menschenorientierten Führung: einfach für die Geführten, höchst anforderungsreich für die Führungskräfte. Wir wollen nicht vergessen: Vormachen ist effizienter als Weisungen zu erteilen, und mit gutem Beispiel voran gehen ist erfolgversprechender als den Weg zu beschreiben.

Und noch ein Gedanke zu den Werten: Führung ohne Werte ist letztlich wertlos. Statt ständig über den Werteverlust und Wertewandel zu klagen, sollten Führungskräfte aktiv Werte wandeln!

Das letzte Kapitel Ihres Führungsbuches lautet: „Zentrale Bedeutung des Vertrauens.“ Welches ist Ihre Botschaft?

Die kürzeste Antwort lautet: Ohne Vertrauen ist alles nichts. Aber wo im Führungsalltag gegenseitiges Vertrauen herrscht, finden Zweifel und Ängste einen schlechten Nährboden. Und das ist in Zukunft für unsere politische und wirtschaftliche Führung besonders wichtig!

Was hat Ihr Buch „Menschenorientierte Führung“ zu einem Best- und Longseller gemacht, der 2016 bereits in der 17. Auflage erschienen und in mehrere Sprachen übersetzt worden ist?

Diese Frage möchte ich nicht selbst beantworten. Lieber zitiere ich dazu Auszüge aus drei ausgewählten Rezensionen über mich und mein Buch:

„Seine persönliche Führungserfahrung fliesst auf jeder Seite in die mit Fallbeispielen gespickten Anregungen mit ein…“

io new Management

Ewig aktuelle Thesen für Chefs…“

Tages-Anzeiger

 Er verfügt über die Gabe, seine Überlegungen in Worte zu fassen, die die Lektüre zu einem höchst anregenden Vergnügen mache…“

Neue Zürcher Zeitung

Prof. Dr. Rudolf Steiger – Führungsexperte, emeritierter Titularprofessor für Menschenführung und Kommunikation an der ETH Zürich, Vortragender und Autor.

Einblick in seine langjährige  praktische Erfahrung bietet der gefragte Referent in seinem lesenswerten Long- und Bestseller Menschenorientierte Führung. 

Der Klassiker der Managementliteratur ist 2016 bereits in über 100 000 Exemplaren erschienen und in mehrere Sprachen übersetzt.

Menschenorientierte Führung stellt der Flut modischer Führungsgrundsätze und rasch wechselnder Managementtheorien in 22 zeitlos gültigen und leicht verständlichen Thesen  einen zutiefst menschlichen und authentischen Anspruch gegenüber.

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Menschenorientierte Führung - Prof. Dr. Rudolf Steiger ETH Zürich Führung Kommunikation

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© Photo by Prof. Dr. Rudolf Steiger

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