Niemand ist eine Insel. Soziale Beziehungen prägen unser berufliches, privates und familiäres Umfeld. Und wer noch tiefer blicken mag, nimmt selbst im eigenen Inneren die unterschiedlichsten Aspekte wahr: das innere Team. Wer bist du und wenn ja wie viele?
Im System Unternehmen ein gesundes und leistungsfähiges Selbstverständnis zu entwickeln, ist hohe Kunst und Voraussetzung für nachhaltige unternehmerische Erfolge.
Die Teile müssen zum Ganzen und das Ganze zu den Teilen passen. Lebendig, organisch, anpassungsfähig.
Employer Branding: Willst du mit mir gehen?
In jedem finalen Bewerbungsgespräch fällt die Entscheidung: Wirst du künftig Teil dieses Systems sein oder nicht? In abgewandelter Form findet dieser Aufnahmeprozess in jedem Fußballclub, jedem Kirchenchor und jeder Paarbeziehung statt.
Willst du mit mir gehen?
Es findet zusammen, was zusammen gehört. Bestenfalls. Findige Rekruter und Personalvermittler haben ihre Sinne geschärft und unterschiedliche Ansätze entwickelt, das Zusammenfinden der Richtigen zu erleichtern.
Denn die Entscheidung, sich künftig in einem gemeinsamen Systems zu engagieren, hat eine erstaunliche Tragweite.
Mensch und System: dazugehören … oder nicht?
In seinem brillanten Büchlein über den Charakter von Unternehmen zeigt William Bridges interessante Zusammenhänge zwischen der Gründerpersönlichkeit und dem Unternehmenscharakter auf.
Ja. Ein Unternehmen hat einen Charakter.
Es entwickelt in gewisser Weise eine eigene Persönlichkeit. Wie der Gründer oder die Gründerin „gestrickt“ ist, so baut er oder sie das eigene Unternehmen auf – und das zeigt Wirkung.
Sich in dieses Unternehmen einzubringen bedeutet also zwangsläufig, sich auch auf diese Persönlichkeit einzulassen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Culture eats strategy
Dabei mag die Ausrichtung dieses Unternehmens noch so klar und präzise formuliert sein: Wo das tägliche Handeln den hehren Zielen widerspricht, feuern keine Synapsen und aus dem kreativen Spiel der Kräfte wird alsbald ein fader coitus interruptus.
„Wir wählen die besten Bewerber aus und zahlen sie gut. Sie beginnen mit Elan … und nach ein paar Monaten sehen wir in trübselige Gesichter.“ – so brachte das der Produktionsleiter eines oberösterreichischen Maschinenbauers auf den Punkt.
Unternehmenskultur kann man nicht angreifen. Die meisten Unternehmen können sie nicht einmal messen. Aber man kann sie spüren. Und gestalten.
Mensch und System
Menschen gestalten Systeme, werden durch Systeme geprägt, erleben sich manchmal auch als Opfer ihrer selbstgeschaffenen Systeme.
Wirkliche Durchbrüche ereignen sich immer an den Grenzen von Systemen. Dabei ist der unverbrauchte Blick von außen ein wirksamer Beschleuniger.
Seit 30 Jahren beschäftige ich mich nun schon mit dem Spiel zwischen Mensch und System – als Gestalter, als aktiver Teil und als externer Beobachter von Systemen.
Daraus habe ich mir meinen Beruf gemacht.
Wo der Kontakt über Systemgrenzen hinaus möglich ist, erkennen Menschen das Offensichtliche und finden den Mut, danach zu handeln.
Das genügt.
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