Bloggerdialog Selbstreflexion

Wann, wenn nicht jetzt

Lesen Sie hier den Archivbeitrag, ursprünglich veröffentlicht im Rahmen des Quod.X®-Bloggerdialogs 2021 zum Thema „Selbstreflexion und Krisenbewältigung

Vorstellungsvideo und Interview mit Mag. Michael Defranceschi


Bloggerdialog Selbstreflexion

Fünf Schlüsselfragen für ein bewussteres Leben

Lesen Sie hier den Archivbeitrag, ursprünglich veröffentlicht im Rahmen des Quod.X®-Bloggerdialogs 2021 zum Thema „Selbstreflexion und Krisenbewältigung“

Vorstellungsvideo und Interview mit Dr. Heinz Peter Wallner


 
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Bloggerdialog Selbstreflexion

Changeability – Veränderungsfähigkeit von Organisationen

Lesen Sie hier den Archivbeitrag, ursprünglich veröffentlicht im Rahmen des Quod.X®-Bloggerdialogs 2021 zum Thema „Selbstreflexion und Krisenbewältigung“

Vorstellungsvideo und Interview mit Dr. Stefan Fourier

Gedanken zu „Selbstreflexion und Krisenbewältigung“ aus der Sicht eines Organisationsentwicklers


Dieser Text wurde veröffentlicht im Rahmen des Quod.X® – Blogger-Dialogs, moderiert von Roger Koplenig.

Selbstreflexion bezieht sich im Allgemeinen auf Personen. Aber natürlich ist es auch für Organisationen wichtig, sich selbst zu reflektieren. Genauer gesagt: Menschen reflektieren die Organisationen, in denen sie arbeiten und/oder leben. Oder sie reflektieren ihre Stellung und/oder ihr Verhalten in Organisationen. Beide Betrachtungsweisen können nützlich sein, um Organisationen, bzw. das Wirken der Menschen in ihnen, besser zu machen. Organisationen besser zu machen kann Vieles heißen. Es kann um Effektivität und Effizienz gehen, um Wettbewerbsfähigkeit, um die Erringung von Marktanteilen, um den Beitrag der Organisation zur gesellschaftlichen Entwicklung oder zu sozialen Aspekten, um Innovationsfähigkeit oder um die Fähigkeit, in Krisen zu bestehen, Krisen zu bewältigen.

Bei der Organisationsreflexion können wir systematisch vorgehen und in drei verschiedenen Richtungen analysieren und bewerten. Da gibt es zunächst das Faktische. Dazu gehören wirtschaftliche Kennziffern und Ziele, Prozesskennziffern, Angaben zu Kapital- und Humanressourcen, zur technischen Ausstattung, aber auch Verfahrensanweisungen und Qualitätskennziffern. Wir gewinnen hier Aussagen über die sachbezogene Verfasstheit einer Organisation, deren Bewertung und Einordnung stets im Vergleich zu den Daten/Zahlen/Fakten anderer Organisationen erfolgen muss. 

Das Faktische ist wichtig, ermöglicht jedoch nur eingeschränkte Aussagen über die Qualität einer Organisation hinsichtlich ihrer Fähigkeit zu Innovation, Anpassung an überraschende Situationen und Krisenbewältigung. Hierfür gewinnt die zweite Reflexionsrichtung an Bedeutung, das Verhalten der Menschen in den Organisationen. Dazu gehören der Umgang mit Fehlern, der Umgang mit Zeit, die Art und Weise der Kooperation mit Lieferanten und Kunden, der Umgang mit Andersartigem und Unbekanntem. Ebenso wichtig sind Kommunikation und Information, der Führungsstil und das Führungsverhalten sowie die in der Organisation praktizierten Rituale. Hier nähern wir uns dem Wie: Wie agiert und reagiert die Organisation bei bestimmten Herausforderungen und bei Überraschungen. Letzteres ist besonders interessant bezüglich der Bewältigung von Krisen, da diese für die betroffenen Unternehmen stets „Überraschungen“ darstellen.

Schließlich sind in Organisationen die Normative von Bedeutung. Welches sind die proklamierten Werte, welches sind die gelebten Werte? Welche Tabus gibt es innerhalb der Organisation, welche Vorgaben und Vorlieben existieren? Die Reflexion einer Organisation in diese Richtung gibt Aufschluss über die Grundlagen, auf denen sich Verhaltensmuster aufbauen.

Eine besonders aktuelle Fragestellung ist es, wie eine Organisation auf Krisen vorbereitet ist. Es geht hierbei nicht darum, wie die Organisation auf eine Krise reagiert, im Sinne von Krisenbewältigung. Sondern es geht um die Fähigkeit, von vorneherein für Krisensituationen gewappnet zu sein. Bei der Beantwortung dieser zugespitzten Fragestellung kommt erschwerend hinzu, dass zum Zeitpunkt der Organisationsreflexion niemand die konkreten Herausforderungen einer kommenden, noch in der Zukunft liegenden Krise kennt. Wie muss eine Organisation sein, um auf die Überraschungen der Zukunft, die sie in eine Krise stürzen könnten, vorbereitet zu sein? Wie fähig ist die Organisation, auf Veränderungen zu reagieren oder ihnen standzuhalten, die heute niemand kennt, niemand kennen kann? Wir nennen diese Eigenschaft Changeability, Veränderungsfähigkeit, und verstehen darunter eine Balance zwischen Widerstandsfähigkeit (Resilienz) und Anpassungsfähigkeit (Flexibilität).

Bei der Analyse der Changeability einer Organisation ist ein differenzierendes Vorgehen angebracht. Die Organisationsreflexion kann auf insgesamt acht Ebenen vorgenommen werden, in welchen sich die eingangs beschriebenen drei Reflexionsrichtungen, das Faktische, das Verhalten und das Normative, sinngemäß wiederfinden: 

Ressourcen (Kapital und Finanzmittel, Anlagen und Maschinen, Produkt-/Serviceportfolio, Technologie, IT/EDV, Informationspool, Wissen/Know-how …) 

Strukturen (Aufbauorganisation, Budget-/Konzernstruktur, Infrastruktur, Kennziffernsysteme, Vertriebsstrukturen, Vorschriften und Regelungen …)

Prozesse (Wertschöpfungsprozesse, Entscheidungsprozesse, Controlling, Verwaltung, Logistik/Distribution, Informationsprozesse, Innovationsprozesse …)

Netzwerke (Kundennetzwerke, Lieferantennetzwerke, regionale Netzwerke, Politik, Wissenschaft, Presse, Konzern/Eigentümer, Mitarbeiterfamilien …)

Beziehungen (innerhalb und zwischen Hierarchieebenen, in und zwischen Teams, Mitarbeiter intern/extern, Seilschaften, Generationen, Mann/Frau …)

Verhaltensmuster (offene Regeln, geheime Regeln, Vorbilder, Präferenzen, Tabus, Gewohnheiten, Sprachmuster, Macht …)

Werte (externer/interner Wertekanon, Werteverankerung, Wertedynamik, Sinn, Vertrauen, Offenheit, Verantwortung, Image …) 

Denkmodelle (Paradigma, Logik/Kausalität, Diversität, Konformität, Zeit, Kreativität, Undenkbares …)

In jeder dieser Ebenen geht es bei der Bewertung der Changeability einer Organisation um die Balancen zwischen Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Diese manifestieren sich auf den einzelnen Ebenen in unterschiedlichen Begrifflichkeiten, zum Beispiel:

Ressource: Reserven vs. Investitionen

Struktur: Macht vs. Selbstorganisation

Prozess: Geregelte Automation vs. gestaltender Eingriff

Netzwerk: Homogenität vs. Diversität

Beziehung: Abhängigkeit vs. Autonomie

Verhalten: Regeln vs. Freiheit

Werte: Vorgabe vs. Verhandlung

Denkmodelle: Logik vs. Intuition

Es gibt keinen Changeability-Standard, an dem sich eine Organisation ausrichten kann. Insofern reflektiert sie sich immer selbst. Bei diesem Prozess setzt sie sich mit ihrem Status auseinander und mit verschiedenen Szenarien, in die sie sich hineinentwickeln könnte. Diese Selbstreflexion der Organisation, die Beschäftigung mit sich selbst, ist also nicht nur Analyse, sondern bereits ein aktiver Vorgang von Entwicklung, durch den die Organisation veränderungsfähiger wird. Sie soll nicht einen Zielzustand einnehmen, weil wegen der Unkenntnis von Zukunft niemand sicher diesen Zielzustand definieren kann. Es gibt ihn schlicht nicht, er kann lediglich – mit Unsicherheit behaftet – erahnt werden. Durch diese Selbstreflexion justiert sich die Organisation auf den verschiedenen Ebenen zwischen Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit, verbessert ihre Veränderungsfähigkeit und bereitet sich auf eine Zukunft vor, die sie nicht kennt.

Weiterführende Literatur zu Changeability:

Corporate Change
Das Hannoveraner Modell für nachhaltige Unternehmensentwicklung
Edition Humanagement, White Paper, Hannover 04/2015

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Bloggerdialog Selbstreflexion

Blogger-Dialog Selbstreflexion und Krisenbewältigung

Lesen Sie hier den Archivbeitrag, ursprünglich veröffentlicht im Rahmen des Quod.X®-Bloggerdialogs 2021 zum Thema „Selbstreflexion und Krisenbewältigung“

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Weshalb ein Blogger-Dialog zu diesem komplexen Thema? Es gibt viele Sichtweisen auf das Thema Selbstreflexion. Die einen halten es für einen Prozess, der eher unterbewusst abläuft, andere bezeichnen es als bewusstes Anstoßen eines Rückblicks.


Viele Meinungen – doch was hilft?

Wir von Quod.X möchten unseren Kunden nicht eine Meinung – nämlich unsere, auch wenn sie wissenschaftlich noch so fundiert sein mag – präsentieren, sondern das Thema Selbstreflexion und dessen Zusammenhang mit Krisenbewältigung so breit und vielschichtig wie es ist, darstellen. Deshalb haben wir den Quod.X Blogger-Dialog ins Leben gerufen. Verschiedene Persönlichkeiten werden während der nächsten Wochen Beiträge zum Thema hier in unserem Blog veröffentlichen.


Blogger-Dialog: Wie funktioniert das?

Die sieben Blogger veröffentlichen zunächst ihren ersten Blogpost. In jeder der kommenden Wochen werden wir einen dieser Beiträge online stellen. Werden Posts von Leserinnen und Lesern kommentiert, sammeln wir die Kommentare und die Blogger entscheiden dann, ob sie diese mit einem Kommentar direkt beantworten oder die Kommentarinhalte in einen neuen Blogpost aufnehmen. In einer zweiten Runde gehen die Autorinnen und Autoren auf die Beiträge der anderen Dialog-Partner ein.

In einer dritten Runde fassen die Blogger ihre eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Dialog-Projekt zusammen.

Abschließend werden auch wir eine Zusammenfassung des Blogger-Dialogs veröffentlichen.

 

Wer sind die Autorinnen und Autoren?

Dr. Stefan Fourier (Mentor, Autor, Unternehmer und Unternehmensberater) – www.fourier.de 

Dipl.-Psych. Rainer Müller (Arbeitspsychologe) – www.psyche-und-arbeit.de 

Mag. Barbara Knittel  (Psychotherapeutin) – www.transpersonal.at/therapeutin/?pdb=35 

Christine Kranz (Selbstreflexion mit Kunstwerken) – www.symbolon.com 

Dr. Heinz Peter Wallner  (Führungskräfte-/Persönlichkeitsentwicklung) –www.hpwallner.com 

Peter Zettel (ZEN-Dialogpartner, Buchautor) – www.zettel.biz 

Mag. Michael Defranceschi (Unternehmensberater, Methodenentwickler bei Quod.X) – www.defranceschi.at

 

Alle Teilnehmer/-innen werden Ihnen noch über Video-Interviews vorgestellt, welche wir auf Youtube und weiteren sozialen Medien veröffentlichen werden. Diese Woche starten wir mit dem ersten Beitrag und hoffen, Ihnen ein spannendes und lehrreiches Format anzubieten. Wir freuen uns schon auf einen spannenden Austausch mit unseren Dialogpartnern und Ihnen.

 

Wenn auch Sie Blogger sind und Interesse bekommen haben, mit uns eine Blog-Partnerschaft einzugehen oder einfach einmal als Gast-Blogger dabei zu sein, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

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