What can you do today that you couldn't do a year ago?

Loslassen – oder: Die hohe Kunst, über sich hinaus zu wachsen

Sie merken, wie sehr Sie in Ihren alltäglichen Mühlen gefangen sind. Immer dieselbe Leier. Doch irgendwie macht das einfach keinen Sinn und keinen Spaß. Sie fragen sich, wie aussteigen aus diesem lähmenden Trott? Woher die Kraft nehmen für neue, inspirierende Erfahrungen? Und wozu?

Wenn Ihnen diese Fragen allzu vertraut sind und Sie den Drang verspüren, daran etwas zu ändern, dann ist jetzt die beste Zeit dafür:

Wachsen Sie über sich selbst hinaus!

Klar. Es hat etwas bestechend Wohltuendes, den Alltag sauber strukturiert und überschaubar zu gestalten. Wecker klingelt um 5:50h, Frühstück um 6:30h, Arbeitsbeginn um 8:00h … alles hat seine Ordnung.

Nicht umsonst unterziehen sich Männer und Frauen unterschiedlichster Religionen seit Jahrtausenden mehr oder minder strikt geregelten Exerzitien und entwickeln dabei bewundernswerte geistige Reife – sofern die frei gewordene Energie tatsächlich in inneres Wachstum mündet.

Aber ein Alltag, der in Gleichförmigkeit erstickt? Ist das wirklich erstrebenswert? Wir wollten doch über uns selbst hinauswachsen?!

Wirklich wachsen – statt sich dem Alltagstrott zu ergeben: täglich von Aufgabe zu Aufgabe zu hecheln.

Wirklich wachsen – statt sich im durchschaubaren Konsumwahn oder spätpubertierenden Dummheiten zu verlieren: dem dritten Zweitauto, dem nächsten extravaganten Hobby, einem weiteren peinlichen Abenteuer hinterherzurennen.

Wir wollten wirklich wachsen. Doch Wachstum kann man nicht erzwingen – man kann es zulassen und ermöglichen statt es in Routinen zu ersticken oder durch Zerstreuung zu verhindern.

Und darum geht’s im folgenden Coaching Tipp.

Coaching Tipp: Loslassen

Der Fisch erkennt das Wasser nicht, in dem er schwimmt. So geht’s auch uns. Wir leben unsere Werte, Vorstellungen, Prinzipien … und merken das oft erst, wenn eins davon über längere Zeit gröblich verletzt wird.

Das geht auch einfacher:

1. Wahrnehmen. Atmen Sie einmal tief durch und nehmen Sie für einen Augenblick Ihren Körper wahr. Vielleicht braucht es auch einen zweiten oder dritten Atemzug, bis Sie sich so richtig spüren – das ist nicht so wichtig.

Erlauben Sie sich, Ihr Körperempfinden etwas genauer zu untersuchen: das Ziehen in der Brust, die Spannung in den Armen, den Puls in den Händen. Gestatten Sie dieser Empfindung, sich auszudehnen und … treten sie mit ihr in Kontakt: Wer bist du? Was willst du? Wovon willst du erzählen?

Betrachten Sie Ihren Körper jetzt einmal so, als wäre er das Display einer Maschine, auf dem Fehlfunktionen sichtbar werden: der Druckabfall in einem Hydrauliksystem, das angestaute Material auf einem defekten Förderband, der Temperaturanstieg, wenn sich gerade ein Zimmerbrand entwickelt.

Nehmen Sie die Signale Ihres Körpers wahr und nehmen Sie sie ernst: Sie werden mit Sicherheit nie angemesseneres Feedback erhalten als von Ihrem eigenen Körper.

2. Reagieren. Brände werden gelöscht und defekte Maschinen repariert – mit uns selbst gehen wir mitunter weniger pfleglich um. Auch wenn die Muse küsst, wen, wann und wo sie will – wenn es in uns aussieht wie in einer heruntergekommenen Spelunke ist das vielleicht doch nicht die optimale Voraussetzung für das erwünschte tête-à- tête …

Machen Sie keine große Geschichte daraus, aber tun Sie sich was Gutes. Ein paar Minuten Auszeit, ein Glas frisches Wasser, das eigene Engagement in diesem oder jenem Bereich etwas nachjustieren. Gerade die kleinen Gesten zeigen oft die größte Wirkung.

Lernen Sie, mit sich selbst im Reinen zu sein. Ok. Versuchen Sie’s zumindest – das genügt. 😉

3. Loslassen. Mit ein wenig Übung und Mut erkennen Sie, worum Sie gerne und häufig kreisen. Was fällt Ihnen dazu ein? Anerkennung – Erfolg – es allen recht machen wollen – dazu gehören – …?

Damit sind wir nämlich auf des Pudels Kern gestoßen.

Genau um dieses Thema dreht sich alles … wirklich alles in Ihrem Leben. Das Gespräch mit dem Kunden, die Gestaltung des Wohnbereichs, der Austausch mit dem Partner, die Auswahl und Pflege von Freundschaften, die Sitzhaltung vor dem Fernseher. Immer die selbe Leier – nur in unterschiedlichen Tonarten.

Schubumkehr. Wenn alles in Ihrem Leben ein einziges Drängen nach „diesem Einen“ ist, nach dem Sie über alles verlangen, das sich aber scheinbar einfach nicht erreichen lässt: versuchen Sie es einmal mit der Schubumkehr.

Handeln Sie paradox – Geben sie das, was Sie bekommen möchten!

Beginnen Sie, sich an den Erfolgen Anderer zu erfreuen. Akzeptieren Sie, wenn es Ihnen jemand gerade nicht recht machen sondern nach der eigenen Pfeife tanzen will. Erlauben Sie es auch sich selbst, aus der Reihe zu tanzen. Halten Sie sich getrost zurück, wo Sie sich nicht (mehr) dazugehörig fühlen und akzeptieren Sie es, wenn Beziehungen etwas abkühlen.

Quer denken. Es kann gut sein, dass Sie in der Folge noch ganz unvertraute Züge an sich selbst erkennen. In den entstehenden Freiräumen stellen sich neue Erfahrungen ein, andere Themen werden wichtiger. Möglicherweise erhalten Sie auch die Rückmeldung, ein richtiger „Querdenker“ oder eine richtige „Querdenkerin“ geworden zu sein. Das kann zu Reibungen führen, an denen Sie über sich selbst hinaus wachsen werden – mit Sicherheit.

Das Gefühl, in der täglichen Routine gefangen zu sein und immer die selbe Leier zu spielen ist auf jeden Fall ein untrügliches Anzeichen dafür, dass es höchst an der Zeit ist, alte Muster loszulassen und sich ganz neu dem Abenteuer Leben anzuvertrauen.

Schnallen Sie sich fest – gleich geht’s los! 😉

© Header Photo by Mikel Parera on Unsplash

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Veröffentlicht in Selbstführung, Tipp.