Vertrauen - zwei starke überhängende Felsen in der Wüste

Vertrauen und andere Kleinigkeiten

Think pink ist passé. Sorgen sind der neueste Schrei, Existenzängste in allen Formen und Farben sind in: Die Sicherung der europäischen Grenzen. Sogenannter „wohlerworbener Rechte“. Unserer Sparguthaben, Pensionen, geschickt erwirtschafteter Renditen und verlorener Vorteile aus Währungsspekulationen. Exzellente Unternehmen wissen die Gunst der Stunde zu nutzen und investieren. In Unternehmenskultur. In Kundennutzen. In Vertrauen.

Geschichte ist ein spannendes Metier. Auch wenn der Blick zurück auf längst Vergangenes durch die Jahrhunderte getrübt und die Betrachtungsweisen verzerrt sein mögen. Sie ist das, was uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Was für erhebende Meilensteine der Entwicklung müssen das gewesen sein: Die Erfindung des Ackerbaus. Des Rades. Der Schrift. Der Kultur. Des Geldes auch.

Mit dem Geld ist das so eine Sache. Die Phönizier sollen es erfunden haben – ein tüchtiges Händlervolk, das vor zweieinhalb Tausend Jahren im Gebiet des heutigen Libanon und Syrien lebte. Kluge Leute.

Vertrauen

Ich gebe dir im Winter von meinen frisch vergorenen Trauben. Dafür bekomme ich im nächsten Sommer von deinem Weizen. Einverstanden? – Klar. Nimm diese geprägten Münzen als Beleg.

So oder so ähnlich muss es gewesen sein, als sie das Geld erfunden haben. In Metall geprägtes Vertrauen sozusagen.

Die Phönizier haben also das Geld erfunden. Weshalb aber nur so wenig?

Es gibt keine dummen Fragen. Vertrauen in verlässliche wirtschaftliche Beziehungen zu gegenseitigem Nutzen – davon können wir durchaus noch mehr gebrauchen.

Unternehmenskultur

Laut Definition des Gabler Wirtschaftslexikons ist ein Unternehmen „eine wirtschaftlich-finanzielle und rechtliche Einheit, für die das erwerbswirtschaftliche Prinzip konstituierend ist.“

Da tun sich also Menschen mit dem Ziel zusammen, Gewinne zu erwirtschaften. Geld zu verdienen, verlässliche wirtschaftliche Vertrauensbeziehungen zu etablieren.

Volkswagen zum Beispiel. Ein Vorzeigeunternehmen. Qualität, Verlässlichkeit, Kundennutzen. Auch ich fahre einen. Aber irgendetwas ist da schief gelaufen. Und nicht nur bei Volkswagen.

Das Erzeugen von Kundennutzen und das Erwirtschaften von Gewinnen schließt sich nicht aus. Im Gegenteil. Langfristig fährt Gewinne ein wer für die Kundschaft einen höheren Nutzen erzeugt. Langfristig gewinnt, wer über den Tellerrand kurzfristiger Vorgaben hinaus auch morgen noch in der Lage ist zu liefern. Verlässlich eben.

Erfolg. Zu welchem Preis?

Gesunde, stabile und langfristig ertragreiche Unternehmen bauen auf Vertrauen und Verlässlichkeit auf. Auf Ambitionen auch. Auf die Bereitschaft, sich ordentlich hinaus zu lehnen und Neues zu wagen: Das beste Fundament dafür ist ein aufrichtiges und faires Miteinander.

Exzellente Unternehmen machen sich selbst zum Thema: Wie sind wir unterwegs? Wie tun wir, was wir tun? Wie können wir uns bei unserem Tun ständig weiter entwickeln und mit sich verändernden Rahmenbedingungen sinnvoll umgehen? – Die Beschäftigung mit Fragen wie diesen ist längst nicht mehr Luxus, lang schon daily business für die echten Top-Performer, die auch morgen noch im Markt vertreten sein wollen.

Der Preis dafür ist in erster Linie die Bereitschaft zur Selbstreflexion. Nicht nur in der Führungsetage. Und nicht erst nach dem dritten Aufenthalt in der Burnout-Klinik.

Der Preis des Erfolgs ist die Bereitschaft zur konsequenten Orientierung am Kundennutzen. Die Bereitschaft, sich verändernde Rahmenbedingungen zu beachten und darauf angemessen zu reagieren:

Fit zu bleiben für die Herausforderung, die morgen auf uns zu kommt, von der wir heute noch nichts ahnen. Auf die eigene Lösungskompetenz, den Mut und Ideenreichtum der involvierten Personen und deren tatkräftige Leistungsbereitschaft zu vertrauen ist der Schlüssel dazu.

Was das kostet? Einen Bruchteil aller Kosten für Kollateralschäden à la Dieselgate nur.

Mit Sicherheit.

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Veröffentlicht in Selbstführung.