Person am Schreibtisch mit Laptop, Papier und einer Tasse

Lebenslauf – einmal anders.

Ein neues Jobangebot – vielleicht der Traumjob. Wer weiß?

Wo ist denn nur der Lebenslauf von der letzten Bewerbung geblieben. Kurz angepasst und raus damit. Oder vielleicht doch nochmals etwas überarbeiten?

Wenn Sie gerade dabei sind, Ihren Lebenslauf zu überarbeiten und die Sache diesmal etwas gründlicher angehen möchten, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Lebenslauf – einmal anders.

Vermutlich kennen Sie diese tabellarischen Darstellungen von Ereignissen der Vergangenheit zur Genüge. Das größte Problem macht die Formatierung. Und die Seitenumbrüche. Und die korrekten Daten. War es noch April oder schon Mai, als Sie das letzte Dienstverhältnis begonnen hatten? Eine nervtötende Arbeit – und letztlich bedeutend weniger aussagekräftig, als man auf den ersten Blick meinen möchte.

Das muss aber nicht so sein. Damit Ihr Lebenslauf tatsächlich der Ihre wird: Packen Sie’s diesmal doch einmal ganz anders an!

Coaching-Tipp: Lebenslauf

Es gibt sogenannte „Fakten“. Ob und welche Abschlüsse Sie wann gemacht haben. Bei wem und wie lange Sie ein Dienstverhältnis eingegangen sind. Welche Kurse Sie wo belegt – und möglicherweise auch abgeschlossen haben.

Das alles kommt natürlich vor in einem vernünftigen Lebenslauf. Also fangen wir in einem ersten Schritt auch mal damit an:

Tragen Sie alle diese Informationen in einer für Sie passenden Gruppierung zusammen, zum Beispiel:

  • Persönliche Daten
  • Schulbildung
  • Berufserfahrung
  • Aus- und Weiterbildung
  • Fähigkeiten und Kenntnisse
  • Hobbys

Spielen Sie sich jetzt ein bisschen mit dem, was Sie alles schon erlebt, erfahren, erreicht haben – Sie werden staunen, wie gänzlich unterschiedlich die vermeintlichen Fakten Ihres Lebenslaufs dargestellt werden können. Und dabei geht es nicht nur um die reine Darstellung.

Eine Möglichkeit, wie Sie der Angelegenheit mit einer einfachen Tabelle zu Leibe rücken können finden Sie im Bild unten. Einfach draufklicken, ansehen – und dann am Besten nach eigenem Gutdünken selber gestalten!

Beispiel 1 „Persönliche Daten“: Sie sind zum Beispiel in Wien geboren? In Mittersill, St. Michael oder Landeck?

Klar. Das steht so in Ihrer Geburtsurkunde.

Coaching-Tipp: Lebenslauf - einmal anders.

© Defranceschi

Damit verbunden sind jedoch eine ganze Menge unterschiedlicher Erfahrungen, möglicher Beziehungen und erzielbarer Ergebnisse. Machen Sie sich bewusst, was Sie genau an Ihrem Geburtsort quasi „in die Wiege gelegt“ bekommen haben!

Ich bin zum Beispiel in Hard am Bodensee zur Welt gekommen. Seit frühester Kindheit vertraut und verbunden mit dem Element Wasser. Mit Fischen. Mit Strömung. Mit Sturm. – Das hat mich zutiefst geprägt und mit zu dem gemacht, was ich heute bin.

Auf dem See finden sich selten Wegzeichen. Entsprechend leicht tue ich mir bis heute in Situationen, in denen wenige Anhaltspunkte zur Orientierung gegeben sind. Beim Coaching zum Beispiel.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, welche Beziehungen gepflegt und welche Ergebnisse erzielt?

Beispiel 2 – „Berufserfahrung“: Sie haben (vielleicht zu) lange Zeit für ein Unternehmen gearbeitet?

Vor Zeiten waren das gefragte Qualitäten: Loyalität, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Durchhaltevermögen – über Jahr(zehnt)e einem Unternehmen zugehörig. Genau nach solchen Profilen wurde gesucht.

Das haben Sie mit Sicherheit drauf.

Jetzt reizt es Sie aber einfach, sich mal in einem ganz neuen Kontext zu engagieren. Da, wo es auf Innovationfähigkeit, Ideen und Experimentierfreudigkeit ankommt. – Und möglicherweise befürchten Sie, hier einen allzu sicherheitsorientierten Eindruck zu machen.

Fragen Sie sich auch hier nach Ihren Erfahrungen, Beziehungen und den erzielten Ergebnissen. Erinnern Sie sich an Episoden aus diesem Dienstverhältnis, in denen Sie genau diese Qualitäten unter Beweis gestellt haben. Wenn Sie darauf angesprochen werden, haben Sie dann mit Sicherheit die richtige Entgegnung parat.

Beispiel 3 – „Hobbys“: Sie sind eher der Typ Eigenbrötler?

Personalisten und Rekruter verschaffen sich gerne ihr eigenes Bild darüber, wie Sie eine Bewerbung einschätzen. Wird er oder sie sich im Team bewähren? Oder sich eher dezent im Hintergrund halten – frei nach dem Motto „T.oll E.in A.nderer M.acht’s?

Als leidenschaftlicher Schachspieler, Briefmarkensammler oder Leseratte, die Sie vielleicht sind, haben Sie auf den ersten Blick vielleicht schlechte Karten. Klar laufen Sie Gefahr, in die Rubrik Einzelkämpfer gesteckt und mit dem Attribut „leider nein“ beiseite gestellt zu werden.

Doch was, wenn Sie begeistert von der prickelnden Stimmung auf internationalen Schach-Tournieren berichten? Von Ihrer Erfahrung beim Aufspüren besonders seltener Briefmarken aus aller Herren Länder und den anregenden Diskussionen in Ihrem Literaturclub?

Klar. Wenn Sie Schach nur mit dem Computer spielen, die Briefmarkensammlung des verstorbenen Onkels geerbt und kaum angerührt und zweitklassige Literatur nur für sich allein genossen haben, dann ist es, was es ist.

Vermutlich ist es dann aber auch wirklich nicht Ihres, sich als Teamplayer zu positionieren?

Oder Sie finden, dass es an der Zeit ist, sich wirklich mal intensiver mit den Menschen in Ihrem Umfeld auseinander zu setzen?

Übung macht den Meister

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – lautet ein bekanntes Zitat des deutschen Schriftstellers Erich Kästner.

Wenn Sie diesen Coaching-Tipp dazu verwenden möchten, Ihre aktuelle Bewerbung nur noch kurz aufzupimpen, dann möge es so sein. Es ist natürlich Ihr Leben und Ihre Verantwortung.

Wenn aber der Reiz der Übung verlockend genug ist, dann nehmen Sie sich dafür ein paar Stunden Zeit – am besten zumindest über mehrere Tage verteilt.

Tragen Sie Ihre Erkenntnisse in einem für Sie passenden Stil zusammen: Schritt für Schritt, Punkt für Punkt. Oder meinetwegen in einer Mindmap.

Erfolgreiche Menschen denken jedenfalls auf Papier (oder heutzutage vielleicht noch auf dem Bildschirm).

Je mehr Sie selbst sich die Vielfältigkeit Ihrer bereits vorhandenen Erfahrungen ins Bewusstsein rufen, umso klarer wird Ihnen auch werden, wo die weitere Reise hingehen wird.

Sie werden sich dann nicht mehr um einen Job bewerben. Sie werden klären, ob der angebotene Job auch wirklich zu Ihnen passt.

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Vielleicht sind Sie der Typ, der sich darüber in einem einsamen Waldspaziergang Klarheit verschafft, im Gespräch mit Freunden oder im Rahmen eines professionellen Karriere-Coachings.

Wichtig ist, dass Sie es anpacken. Es geht schließlich um das Wichtigste, das Sie zu bieten haben: Ihre Lebenskraft.

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