Daumen hoch mit aufgemaltem Smiley

Menschen mögen. Das lässt sich lernen

Wenn es auch bei Ihnen manchmal so richtig „menschelt“ und Emotionen hohe Wellen schlagen. Wenn Sie manchmal so gar keine Freude mit Ihren Zeitgenossen haben und daran gerne etwas ändern möchten, dann ist der folgende Coaching Tipp für Sie genau richtig:

Menschen mögen. Das lässt sich lernen.

Da gibt es dieses eine Projekt, das Sie in Ihrem Team schon seit langem vorantreiben wollen. Zwei Kollegen sehen das Thema völlig anders und lassen Sie an die Wand rennen. Sachliche Argumente werden  … einfach nicht gehört. Inzwischen nehmen Sie es persönlich.

Ihr Kind ist auch grad in einer schwierigen Phase – Pubertät halt. Klar, dass es da hin und wieder Reibereien gibt.

Und in der Partnerschaft – ach lassen wir das. Weihnachten, Urlaub, Vollmond … es gibt offensichtlich immer einen Grund, dass unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche aneinander geraten.

Aber muss das wirklich so sein?

Coaching Tipp: Menschen mögen.

Wer sich schon mal etwas mit Managementtheorie befasst hat, kennt die „X-Y-(Z)-Theorie“. Dabei geht es um Menschenbilder – und die wirken natürlich auch im ganz persönlichen Bereich.

„Theorie X“ geht davon aus, dass der Mensch faul und unwillig ist.

„Theorie Y“ widerspricht dem und behautet das Gegenteil: Der Mensch ist grundsätzlich engagiert und sucht in seinem Tätigsein nach Erfüllung.

„Theorie Z“ wagt eine Synthese und meint, der Mensch sei je nachdem. Man müsse sich mit ihm auseinandersetzen und ihn beteiligen, dann stiegen Motivation und Produktivität – in unserem Fall ersetzen wir das durch Wohlbefinden (und meinen damit auch ein Quäntchen Begeisterung für das, was wir tun).

Schritt 1 unserer Coaching-Übung besteht darin, unser Menschenbild zu prüfen. Nehmen Sie mal so eine ganz konkrete Situation, in der es in Ihrem Umfeld „menschelt“. Dieses Projekt vielleicht, das Sie einfach nicht voranbringen. Haben Sie schon eine Ahnung, welches Menschenbild da bei Ihnen wirksam ist? Was Sie in dieser konkreten Situation Ihren Kollegen unterstellen?

Schreiben Sie das in einem einzigen konkreten Satz auf ein Blatt Papier: „Person X tut, macht, …“

Schritt 2 – Von Albert Einstein stammt das Bonmot, Probleme könne man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Um in unserer Angelegenheit weiter zu kommen, benötigen wir also eine andere Denkweise.

Ergreifen Sie jetzt einmal bewusst Partei für Ihr Gegenüber: Schreiben Sie 3 gute Argumente auf, die für die Sichtweise Ihres Gegenübers sprechen.

Schritt 3 – Wer zwei Schritte gegangen ist, hat seinen Standpunkt verändert. Es wird keines Ihrer beiden Beine mehr dort stehen, wo Sie zu Beginn der kurzen Reise gestanden hatten. Wenn Sie also in einer konkreten Situation Ihr Menschenbild ernsthaft geprüft und bewusst einmal die Perspektive Ihres Gegenübers eingenommen haben, haben Sie sich bereits ein klein wenig verändert. Sie sind mit dieser Person etwas vertrauter geworden, haben sich in sie hineinversetzt, sind ihr etwas näher gekommen. Diese simple Vorgehensweise wirkt immer – egal, ob es sich dabei um einen Kunden, Lieferanten, ihren Boss oder die Kollegenschaft handelt. Egal, ob im beruflichen, gesellschaftlichen oder privaten Kontext.

Sie haben es also gewagt, diesem „Du“ ein wenig näher zu kommen. Versuchsweise und ganz diskret, versteht sich. Und? Finden Sie das Verhalten dieser Person so gesehen nicht auch verständlich? Möglicherweise sogar ein wenig … liebenswert?

Schauen Sie einfach mal auf das, was Sie an dieser Person schätzen und mögen. Schreiben Sie auch das auf Ihr Blatt Papier: „Ich mag das: …“

Und dann. Tja, da wäre noch was. Der Film „Matrix“ ist bekannt – oder? Blaue oder rote Pille?

Wer sich für die blaue Pille entscheidet – also nicht tiefer eindringen will in’s Thema – möchte an dieser Stelle vielleicht nicht weiterlesen. Auf Wiedersehen dann, es war mir ein Vergnügen.

Wer in diesem Fall mehr auf rot steht, wird es sich nicht nehmen lassen noch einen weiteren Schritt zu gehen.

Schritt 4 erfordert nochmals ein Umdenken. Für die, die ihn gehen wollen, ist das keine besondere Herausforderung mehr. Umdenken ist ihnen zur lieben Gewohnheit geworden (auch wenn’s nicht immer leicht fällt).

Gehen Sie nochmals zurück ganz an den Anfang Ihrer Übung.

Schreiben Sie den ersten Satz Ihrer Übung nochmals auf ihr Blatt Papier und ersetzen dabei den Namen von „Person X“ durch ihren eigenen Namen.

Erkennen Sie die Parallelen?

Klar haben wir manchmal unsere liebe Not mit uns selbst und mit unseren Zeitgenossen. Aber im Grunde sind wir doch alle … irgendwie liebenswert, oder?

Man muss die Menschen mögen.

Man muss die Menschen mögen. Die Alten und Jungen. Die Lauten und die Leisen. Die Attraktiven und die Entstellten. Die Gewöhnlichen und die Auffälligen. Die Anderen und sich selbst.

Man muss die Menschen einfach mögen. 😉

© Header Photo by S. Hofschlaeger / pixelio.de

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